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Kulturgeschichte - 20. Jahrhundert


   
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Zusammenstellung: Martin Schlu 2004

20. Jahrhundert

20. Jahrhundert Walter Gropius 1883 - 1969

1883

18. Mai: Walter Gropius wird in Berlin geboren.

1903

Gropius studiert Architektur an der Technischen Hochschule (TH) München.

1906

Wechsel zur TH Charlottenburg.

1908

Eintritt in das Büro des Berliner Architekten Peter Behrens, über den er Ludwig Mies van der Rohe kennenlernt.

Mitarbeit an den Bauten für die Allgemeine Elektricitäts-Gesellschaft (AEG).

1910

Eröffnung eines eigenen Architekturbüros.

1911

Das von Gropius entworfene Faguswerk in Alfeld/Leine ist das erste Beispiel des "Neuen Bauens" in Deutschland. Mit diesem Industriebau aus den neuen Materialien Eisen und Glas versucht Gropius, reine Konstruktion und Kunst zusammenzubringen.

Aktive Beteiligung am Deutschen Werkbund, dessen Mitglieder nach einer Synthese von Kunst und industriellen Fertigungsmethoden streben.

1914

Büro- und Fabrikgebäude im "monumentalen Stil" für die Werkbundausstellung in Köln.
Im Ersten Weltkrieg dient Gropius an der Westfront.

1915

Hochzeit mit Alma Mahler.

1916

Geburt der Tochter Manon Alma Anna Justine Caroline, benannt nach Gropius Matter, seiner Frau, deren Tochter und Schwester.

1918

Gropius schließt sich der "Novembergruppe" an, die die Impulse der Novemberrevolution in den Bereich der Kunst aufnehmen will. Er leitet den "Arbeitsrat für Kunst", der sich selbst als Anti-Akademie deutscher Künstler versteht, wird Korrespondent des von Bruno Taut initiierten geheimen Briefwechsels "Die Gläserne Kette", deren Teilnehmer die "Auflösung der bisherigen Grundlagen" der Architektur und das "Verschwinden der Persönlichkeit" des Künstlers fordern.

1919

Gropius gründet das Staatliche Bauhaus in Weimar und wird dessen Direktor. Sein Ziel ist die Errichtung des "Baus der Zukunft" als Gesamtkunstwerk.

1923

Nach der Scheidung von Alma Mahler-Gropius heiratet Gropius Ilse Frank. Er wird Mitbegründer des "Rings", einer Gruppe avantgardistischer Architekten unter der Führung Mies van der Rohes.

1925/26

Umzug des Bauhauses nach Dessau. In den dort errichteten Schulgebäuden und Meisterhäusern des Bauhauses, die zu seinen Hauptwerken zählen, gelingt Gropius die optische Trennung der einzelnen Funktionsbereiche mittels Material und Konstruktion.

Gropius setzt sich intensiv mit dem Massenwohnbau auseinander und tritt für die Rationalisierung der Bauindustrie ein. Zur Lösung der städtebaulichen und sozialen Probleme des Siedlungsbaus propagiert er das Wohnhochhaus. In den kommenden Jahren entstehen zahlreiche Wohnungsbauprojekte wie die Siedlung Dessau-Törten (1926-1931), Wohnblöcke in der Siedlung Siemensstadt in Berlin (1929/30) und das Projekt Wannsee-Uferbebauung in Berlin (1930/31).

1927

Sein Entwurf des "Totaltheaters" für den Theaterdirektor Erwin Piscator drückt die Suche nach einem "Gesamtkunstwerk" von Architektur und Kunst, Akteur und Zuschauer aus.

1928

Gropius tritt von der Leitung des Bauhauses zurück und nimmt seine selbständige Tätigkeit in Berlin wieder auf.

1934

Da die Nationalsozialisten den "Ring" als Organisation "jüdisch-bolschewistischer" Architekten und das "Bauhaus" als "Kirche des Marxismus" bezeichnen, befürchtet Gropius Übergriffe auf seine Person und flieht ins Exil nach England.

1937

Die Tochter Manon stirbt kurz vor ihrem achtzehnten Geburtstag an Polio. Dem "Andenken eines Engels" widmet Alban Berg später sein berühmters Violinkonzert.

1937

Er emigriert nach Cambridge (Massachusetts/USA) und wird Professor für Architektur an der Graduate School of Design der Harvard University.

1938

Er eröffnet ein eigenes Architekturbüro in Cambridge.

1946

Gropius ist Gründer und Leiter der Gruppe "The Architects Collaborative" (TAC), einer Vereinigung junger Architekten, deren erstes Projekt das Harvard University Graduate Center (1948-1950) ist.

1955 - 1957

Er realisiert einen Wohnblock im Hansaviertel für die Bauaustellung in West-Berlin.

ab 1960

Bau der Großsiedlung "Gropiusstadt" in West-Berlin.

1969

5. Juli: Walter Gropius stirbt in Boston.


Quellen:
http://www.dhm.de/lemo/html/biografien/GropiusWalter/