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Kulturgeschichte - 20. Jahrhundert - Filmgeschichte


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Gandhi (Richard Attenborough, 1982)
Stand:29. März 2007 (Endstand)

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Besprechung von Adnan Niazi
 
Schnellübersicht - Filmdaten - Charaktere - Inhaltsangabe - 1 - 2 - 3 - 4 - 5 - 6 - 7 - 8 - 9 - Schlüsselszenen - Interpretation - Besonderheiten - Auszeichnungen - Werkverzeichnis - Quellen
 
Der historische Film „Gandhi" von Richard Attenborrough handelt von der Lebensgeschichte des indischen Freiheitskämpfer Mohandas Karamchad Gandhi. Er macht es sich zur Aufgabe nach einer Konfrontation mit der Apartheid in Südafrika für Unabhänigigkeit und Gleichberechtigung zu kämpfen. Vorerst tut er das in Südafrika und später in Indien. Diese Ziele verfolgt er standhaft in Form von gewaltlosem Widerstand mit Millionen von Menschen die seiner Bewegung beitreten.
 
Filmdaten - Seitenanfang
 
Regisseur
Richard Attenborough
 
Produzent
Richard Attenborough
 
Kamera
Ronnie Taylor, Billy Williams
 
Ton
Gerry Humphreys, Robin O'Donoghue, Jonathan Bates, Simon Kaye
 
Musik
Ravi Shankar, George Fenton
 
Charaktere - Seitenanfang
 
 
Mohandas Karamcahd Gandhi
Ben Kingsley
 
Kasturba Gandhi
Rohini Hattangadi
 
Jawaharlal Nehru
Roshan Seth
 
Mohammad Ali Jinnah
Alyque Padamsee
 
Mirabehn (Madeleine Slade)
Geraldine James
 
Margaret Bourke-White
Candice Bergen
 
Nahari
Om Puri
 
Saeed Jaffrey
Sardar Vallabhbhai Patel
 
Khan
Amrish Puri
 
Vince Walker
Martin Sheen
 
Reverend Charlie Andrews
Ian Charleson
 
Brigadier General Dyer
Edward Fox
 
Lord Irwin
John Gielgud
 
Judge Broomfield
Trevor Howard
 
Lord Chelmsford
John Mills
 
General Jan Christiaan Smuts
Athol Fugard
 
Brigadier
Richard Leech
 
Zia
Dalip Tahil
 
Pyarelal
Pankaj Kapur
 
Tyeb Mohammed
Alok Nath
    
 
Inhaltsangabe 1 - 2 - 3 - 4 - 5 - 6 - 7 - 8 - 9 - Seitenanfang
In dem Film „Gandhi" geht es um den indischen Unabhängigkeitskämpfer Mohandas Karamchad Gandhi. Der Film beginnt mit Gandhis Ermordung und berichtet rückblickend von den wichtigen und weltbewegenden Stationen in Gandhis Leben von 1893 bis 1948 (ab der ersten Konfrontation Gandhis mit der Apartheid in Südafrika bis zu seiner Ermordung).
 
Wir schreiben das Jahr 1893. Mohandas Karamchand Gandhi ist ein Rechtsanwalt in Bombay und hat in England studiert, doch er ist seit einer Woche in Südafrika um einen Rechtsstreit zu lösen. Er hat Karten für die erste Klasse für eine Zugfahrt per Post zugesandt bekommen. Zu dieser Zeit herrscht die Apartheid in Südafrika, damals dürfen schwarze Bürger nicht einmal auf demselben Bürgersteig wie weiße laufen, sie haben weniger Rechte und dürfen bei Reisen nur in dritter Klasse fahren. Gandhi, der aus guten Verhältnissen kommt, macht es sich in der ersten Klasse schon gemütlich, doch der Schaffner fordert ihn auf in die dritte Klasse zu gehen, da er ein dunkelhäutiger Mensch ist. Gandhi sieht dies nicht ein und versucht dem Schaffner klarzumachen, dass er das Recht dazu hat in der ersten Klasse zu sitzen und weigert sich, "freiwillig" zu gehen. Anschließend wird er bei dem nächsten Halt von einem Polizisten samt Gepäck hinausgeworfen. Er ist sehr geschockt, so behandelt zu werden und wird mit dieser Aktion zum ersten Mal mit der Apartheid konfrontiert.
 
Bei Mr. Khan Zuhause, der ein erfolgreicher moslemischer Kaufmann aus Indien ist, wird Gandhi von erfolgreichen Indern und einem englischen Rechtsanwalt über die Apartheid aufgeklärt und ist schockiert, da ihm so etwas während seiner Studienzeit in London nie passiert ist und Südafrika auch ein Teil des "British Empire" ist. Nach diesem Informationsschub entschließt sich Gandhi dazu, an die indische und südafrikanische Presse zu schreiben.
Aufgrund dieses Artikels versammeln sich viele Inder - Moslems, Hindus oder Sikhs - auf einem Platz. Ein englischer Reporter und englische Polizisten, aber sehr wenige Frauen sind anwesend, ein paar hinduistische Frauen nur, weil Gandhis Frau sie mitgebracht hat. Gandhi trägt eine Rede für Gleichberechtigung für alle Menschen des britischen Imperium vor. Diese Rede enthält ebenfalls Informationen über einen Pass, der das Symbol des Status von den nicht europäischen-Bürgern verkörpert, den sie immer bei sich tragen müssen im Gegensatz zu den Europäern (dieser Pass ist in gewisser Weise vergleichbar mit dem Judenstern, den die Juden später im dritten Reich tragen mussten, um sich damit auszuweisen). Anschließend meint Gandhi, dass die Abschaffung dieser Pässe der erste Schritt zu einer Änderung ihres Status sei. Während der Rede wiederholt er mehrmals, dass alles friedlich ablaufen soll und wirft seinen Pass ins Feuer. Das zuhörende Volk zeigt keine große Reaktion. Deswegen übernimmt Khan den Rest der Rede, weil Gandhi die Leute nicht wirklich überzeugen kann und ruft zur Verbrennung der Pässe auf. Die britischen Soldaten greifen nun ein und drohen mit Haftstrafen. Khan wirft dennoch seinen Pass ins Feuer und wird abgeführt, doch Gandhi gibt nicht nach und wirft auch die Pässe der restlichen Anwesenden ins Feuer. Auch, als er er mit einem Knüppel zu Boden geschlagen wird, wirft er weiterhin Pässe ins Feuer. Die Polizisten schlagen nun erst recht mit Knüppeln auf ihn ein und verhaften ihn.  
 
Nach diesem Tag berichtet die englische Presse über dieses Ereignis. Die britischen Kolonialherren sind negativ aufgebracht darüber, dass die britische Presse Gandhis Verhalten befürwortet und entschließen sich dazu, sich für das nächste Mal besser vorzubereiten. Gandhi ist auch schon wieder frei und nach einem Aufenthalt im Polizeikrankenhaus nicht mehr in ärztlicher Behandlung und sieht die Aktion als Erfolg an. Ebenfalls freut er sich, dass ein Richter des Obersten Gerichts ihm Recht gibt, da weder Mr. Khan noch er sich gegen die Verhaftung gewehrt haben.
 
Viele Menschen sind nun bereit zu helfen, wie z.B. Charlie Andrew, der aus Indien kommt. Während eines Spaziergangs durch Gandhis weiße Nachbarschaft wird er von drei weißen Jugendlichen angepöbelt. Charlie Andrew schlägt vor, einen anderen Weg zu wählen, doch Gandhi entschließt sich dazu, sich der Gefahr zu stellen und zitiert aus dem neuen Testament, dass, wenn man geschlagen würde, man einem auch die andere Wange hinhalten solle. Was Gandhi damit meint, ist, dass der Gegner dann keinen Grund mehr darin sähe, jemandem Unrecht zu tun, weil es demjenigen nichts ausmachte. Die Jugendlichen werden auch nicht handgreiflich, da die Mutter von einem dieser Jugendlichen ihn zur Arbeit verbannt. Nach dieser Begegnung bekommt Gandhi die schlechte Nachricht übermittelt, dass die Briten die Passgesetze ändern wollen.
 
1 - 2 - 3 - 4 - 5 - 6 - 7 - 8 - 9  - Inhaltsangabe - Seitenanfang
Ein Journalist aus England bekundet Interesse an Gandhi und wird von ihm durch den Ashram geführt.
 
<In einem Ashram hat jeder seine Rolle und alle teilen ihren Reichtum, es ist vergleichbar mit einem christlichen Kloster. EinAshram kommt aus dem Hinduismus und sie sind in diversen indischen Sekten ein fester Bestandteil. Auf indisch bedeutet es lediglich "Gemeinde".>
 
In dem Ashram, in dem Gandhi lebt, wohnen Hindus, Moslems, Sikhs, Juden und Christen, die für diverse Weltjournale arbeiten. Gandhi packt selber bei allen Arbeiten mit an, egal ob sie für "Unberührbare" oder normalerweise für Frauen sind, deshalb erwartet er schließlich dasselbe von anderen, und versucht für Gleichberechtigung im Ashram zu sorgen. Er lässt seiner Frau ausrichten, dass sie die Latrinen säubern muss, die darauf hin schockiert ist und sich weigert diese Arbeit auszuüben, da es eine Arbeit für „Unberührbare" ist.
 
<Das Kastensystem, das es bei den Hindus gibt, hat sie zu solch einer Ansicht geprägt. Im Kastensystem gehört man gehört man einer Kaste von Geburt an, die den Status beschreibt. Man kann sich nicht hocharbeiten und wird sein Leben lang in der Kaste bleiben, in der man geboren ist. Eine Heirat zwischen Menschen aus unterschiedlichen Kasten darf nicht stattfinden und man darf keine Arbeit ausüben die nicht zu der eigenen Kaste zugehört. Es gibt vier verschiedene Kasten die ränge stehen folgend:
 
Brahmanen (Priester, Gelehrter)
Kshatriya(König, Prinz, Krieger, höherer Beamter)
Vaishya (Landwirt, Kaufmann, Händler)
Shudra (Knecht, Dienstleistender)
Es gibt noch sämtliche Unterkasten dieser aufgelisteten Kasten.>
 
Gandhi gehört der "Vaishya"-Kaste an. Latrinensäubern ist eine Arbeit für "Unberührbare", deshalb ist Gandhis Frau ärgerlich. Nachdem sie sich weigert, fordert Gandhi sie auf mit so einer Einstellung das Ashram zu verlassen, doch sie bleibt und ermahnt ihn, da sie seine Frau ist. Für dieses Verhalten entschuldigt sich Gandhi, seine Frau sieht ein, dass er recht hat und geht um die Latrinen zu säubern und Gandhi kehrt zurück zum Reporter.
 
Die Passgesetze werden geändert. Alle Inder müssen sich für die Pässe Fingerabdrücke machen lassen, nur christliche Ehen sind gültig und britische Polizisten dürfen bei allen indischen „Behausungen" ohne zu fragen eintreten und die Pässe kontrollieren. Mehrere tausend Inder befinden sich in einem großen Saal. Obwohl sie in Südafrika leben, herrscht für sie das Kastensystem. Unten sitzen seriöse, gut gekleidete moslemische und hinduistische Inder, je niedriger die Kaste, desto höher sitzen sie. Ziemlich weit oben sitzen Turban tragende Sikhs mit zerfetzten Klamotten, ganz oben stehen auch weitere Personen.
 
Gandhi hält eine Rede und kann dieses Mal die Zuschauer besser überzeugen. Auf der Bühne sitzen hinter ihm Khan, Charlie Andrew, der englische Reporter, der schon bei der Verbrennung der Pässe anwesend war und vier weitere Personen, die im Film nicht vorgestellt werden. Drei britische Polizisten sitzen in der ersten Reihe vor der Bühne um aufzupassen, dass nichts gegen den britischen Staat oder Volksverhetzendes gesagt wird.
Zunächst informiert Gandhi die anwesenden Zuhörer über die neuen Passgesetze. Den meisten Südasiaten bedeutet Familienehre besonders viel. Gandhi offenbart ihnen , dass jeder Inder laut dem neuen Gesetz ein Bastard sei, da die Ehe der Eltern nicht gilt. Während der Rede stehen mehrere Leute vom Publikum auf und sagen das sie bereit seien, für ihre Ehre zu sterben oder zu töten und sind für eine Abschaffung dieses Gesetzes, Gandhi denkt auch so, würde jedoch niemanden töten, lehnt Gewalt prinzipiell ab und ruft zum gewaltlosen Widerstand auf. Das Volk applaudiert mehrmals während der Rede. Gandhi rät allen Anwesenden davon ab, ihre Fingerabdrücke abzugeben.
 
Nach der Rede bittet er alle Zuhörenden einen Schwur in Gottes Namen abzugeben, dass sie sich nie diesem Gesetz unterwerfen werden. Nachdem alle ihren Schwur abgelegt haben, erheben sie sich. Jeder Inder in Südafrika ist loyal zum britischen Imperium, daher beginnt Gandhi die britische Hymne zu singen und alle schließen sich ihm an, ebenfalls die britischen Polizisten.
 
Ein britischer Mienenbesitzer, der überwiegend indische Arbeitskräfte hat, hält viele ihrer Kameraden gefangen. Diese Szene stellt dar, wie eine Gruppe indischer Mienenarbeitern ihre Arbeit unterbricht um gegen ihren Arbeitgeber zu protestieren. Viele halten Schilder in die Luft, die mit den Worten „We are citizens of the Empire" (Wir sind Bewohner des Imperiums), „One King one Law" (Ein König ein Gesetz) oder „System for all" (System für alle) beschriftet sind. Mit diesen Aufschriften wollen sie klarmachen, dass sie auch ein Teil des britischen Imperiums sind und ein gleiches Recht für alle Bürger im britischen Imperium fordern.
 
Sie marschieren quer durch das Arbeitsgelände. Es schließen sich immer mehr Arbeiter an und unterbrechen ihre Arbeit. Die Arbeiter tragen alle Shalwar Kamees (eine südasiatische Tracht, die in Ländern wie Indien und Pakistan, Afghanistan, Bangladesch oder Sri Lanka getragen wird) und an der Front stehen Gandhi, der britische Reporter (der ihn schon bei den vorherigen Demonstrationen zur Seite stand) und mehrere Inder. Die vorneweg marschierenden Inder, Gandhi und der Reporter tragen einen Anzug. Der Mienenbesitzer wird von einem Bewacher zum Demonstrationszug mit einem Auto gefahren. Es sitzen zwei weitere Bewacher
auf der Rückbank. Die Arbeiter werden von dem Mienenbesitzer aufgefordert wieder zu arbeiten da sie bei ihm unter Vertrag stehen, doch Gandhi greift ein und fordert den Mienenbesitzer auf, ihre Kameraden frei zu lassen bevor die Arbeiter ihre Arbeit weiter führen. Keiner der Demonstranten rührt sich vom Fleck.
 
Der britische Polizist fährt den Mienenbesitzer in den abgesperrten Bereich . Die Demonstranten folgen dem Auto in Schritttempo. Ihnen kommt ein 19 Mann starkes Schlägertrupp mit Schlagstöcken ausgestattet auf Pferden entgegen geritten. Die Demonstranten wehren sich nicht, legen sich auf den Bauch und halten ihre Hände über ihren Hinterkopf. Das Schlägertrupp würde gerne über die indischen Demonstranten reiten, doch die Pferde machen nicht mit und nähern sich der Menschenmenge nicht näher als einen halben Meter.
 
Das Schlägertrupp zieht verärgert wieder ab und der Mienenbesitzer sagt seinem Schlägertrupp, dass sie die Demonstranten noch kriegen werden. Diese demonstrieren weiter und wiederholen zusammen mehrmals in hoher Lautstärke: "Ein Gesetz, ein König!".
 
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Zweitausend Inder - darunter auch Gandhi - sind in Haft, weil sie sich über ein staatliches Verbot wegsetzten. Charlie Andrews versucht in einer Kirche (an welchem Ort, ist unklar) vom Altar aus die Leute über die Situation aufzuklären und predigt für Gandhi. Mehrere Menschen stehen empört auf und verlassen die Messe, dennoch stimmen ihm einige Leute mit einem Nicken zu.
 
 Während auf dem Gefängnishof Essen von Khan verteilt wird, bleibt Gandhi stehen und als er an der Reihe ist, spricht er mit ihm über die politische Situation. Gandhi erzählt, dass seine Frau und vier weitere Inderinnen auch verhaftet wurden, weil sie öffentlich das Gesetz missachtet haben sollen und dass die Regierung darüber gespalten ist. Beide haben große Hoffnung auf einen Sieg der Gerechtigkeit.
 
Auf dem Gefängnishof sind mehrere tausend Inder und einige Gefängniswärter. Laufend werden Inder - in ihrer Tracht gekleidet -mit Kutschen auf den Hof gebracht. Nicht alle Gefängnisinsassen sind gleich gekleidet, viele tragen beige Anzüge, die anderen wiederum landesübliche Tracht. Ein Gefängniswerter beobachtet die Gefangenen, fordert sie mit einem Pfiff zum Stillstand auf und fragt, wer von den Braunen Gandhi sei.
 
Dieser wird in das Büro Generals Smuths gebracht, vorher werden ihm die Handschellen abgenommen. Der General bietet ihm Getränke an, doch Gandhi lehnt ab, mit der Begründung, dass er im Gefängnis bereits gegessen habe. Sie setzen sich an einen Tisch. General Smuths berichtet ihm, dass er eine königliche Kommission, darum gebeten hat das Passgesetzt noch mal zu überprüfen und aufzuheben. Jedoch könnte die königliche Kommission die Einwanderungsgesetze für Inder ändern lassen, sodass Einwanderungsverträge eingeschränkt oder unterbunden werden. Smuths lässt beantragen, dass alle Gefangenen frei gelassen werden und Gandhi selber ab sofort frei sei, wenn er mit Smuth einer Meinung sei. Das ist er auch. Er bittet den General ihm Geld zu leihen, weil er mit einem Taxi auf Grund der Gefängniskleidung nach Hause fahren will, doch der General hat kein Geld und fordert einen seiner Untergebenen auf Gandhi einen Schilling zu leihen. Gandhi sagt, dass er zurück nach Indien reisen werde, da jetzt ja alles geregelt sei. So geschieht es nach den 22 Jahren. die er in Südafrika verbracht hat.
 
Im Jahre 1915 kehrt Gandhi mit seiner Familie und einigen seiner Anhänger mit einem Passagierschiff nach Bombay zurück. Die Passagiere des Schiffs werden mit Blasmusik der englischen Armee begrüßt. Gandhi und seiner Frau werden direkt nach dem Ausstieg des Schiffs Kränze um den Hals gelegt. Riesige Menschenmengen empfangen ihn mit Applaus und Journalisten stellen ihm und seiner Frau mehrere Fragen. Man sieht ein Plakat mit der Aufschrift „THE CONGRESS PARTY WELCOMES GANDHI" (das soll heißen, das die „Indian National Congress" Partei Gandhi willkommen heißt). Die Kongress Partei ist vergleichbar mit der deutschen SPD, die Mitglieder sind Moslems, Hindus und Sikhs. Pandit Nehru bittet Gandhi dem Volk ein paar Worte zukommen zu lassen und Gandhi sagt ihnen, dass er sich freut wieder in Indien zu sein und bedankt sich für den Empfang. Er wird mit einer Kutsche abgeholt und fährt mit Sardar Vallabhbhai Patel, Nehru fährt den Rest seiner Familie.
 
Patel und Gandhi reden über Nehru, die Situation in Indien und fahren durch einen sehr armen Bezirk Bombays, in dem Kinder ohne Hemdchen neben der Kutsche die Hand für ein paar Rupees aufhalten. Gandhi findet es sehr schlimm, dass es in Bombay solch eine Armut gibt.
 
Muhammad Ali Jinnah, Mitglied der Kongresspartei und Moslemführer, lädt mehrere Unabhängigkeitskämpfer bei sich zuhause ein. Das Treffen findet in Muhammad Ali Jinnahs Garten statt, der sehr gepflegt ist. Dort stehen viele Pflanzen, Papageien fliegen umher und mehrere Butler servieren den Gästen. Frauen diverser Politiker, der Kongresspartei sind ebenfalls anwesend und werden von Reportern nach ihrer Meinung zur politischen Situation befragt. Pandit Nehru stellt Gandhi Jinnah und Parkash vor. Parkash hat einen Prozess zur Anstiftung zum Mord zu erwarten hat und erzählt Gandhi, dass er geschrieben habe, wenn ein Engländer einen Inder tötete, weil er das Gesetz missachtete, es dann auch die Pflicht eines Inders sein müsse einen Engländer umzubringen, weil dieser das Gesetz in einem fremden Land vertrete. Gandhi kritisiert diese Ansicht.
 
Charlie Andrews reißt Gandhi aus dem Gespräch, weil er ihm jemanden vorstellen will und zwar Professor Gokle. Professor Gokle ist der Mann, der Charlie Andrews nach Südafrika geschickt hat. Er führt mit Gandhi ein Gespräch und bittet Andrews zu gehen, weil es ein Gespräch unter Indern sei. Damit Gandhi seine eigene Zeitung finanzieren kann, will er eine Anwaltskanzlei eröffnen, doch Gokle meint, dass die vermögenden Inder in seine Zeitung investieren, würden, weil Gandhi Indien aus Unfreiheit reißen kann. Indien ist ein noch zu fremdes Land für Gandhi und er hat nicht viel zu sagen. Gokle rät ihm, dies zu ändern und seine Zielgruppe und das wahre Indien kennenzulernen. Diesen Rat befolgt er. 
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Gandhi reist mit einer Lokomotive durch die indische Landschaft, in der es ein riesiges Gebirge gibt und sehr wenige Häuser. Man sieht während der Fahrt kleine Dörfer, Büffel, Kälber, Arbeiter bei der Baumwollernte, der Teeernte, auf Reisfeldern und Steinmetze bei der Arbeit. Der Zug fährt übern Nacht. Am nächsten Tag hält der Zug an einem See, in dem Kinder baden und die Passagiere sich erfrischen und waschen. Danach fährt der Zug weiter. Auf dem Dach des Zuges sitzen arme Inder und als Charlie Andrews sich aus dem Fenster lehnt, fragen sie ihn, ob er nicht auch nach oben kommen will. Charlie Andrews lässt sich von den armen Leuten auf das Dach ziehen, obwohl Gandhi und seine Frau ihm davon abraten. Die auf dem Dach sitzenden Passagiere sind aber sehr gesprächig und kontaktfreudig. Nach einiger Zeit hält der Zug wegen eines anderen Zuges, der entgleist ist. Britische Soldaten schlagen von Pferden aus mit Schlagstöcken auf vorbeilaufende Inder ein. Man sieht drei tote Inder neben den Gleisen die getötet wurden, weil sie einen englischen Soldaten getötet hatten.
 
Zu der Zeit, als der Gandhi auf dieser Reise ist, sitzen Pandit Nehru, Jinnah und Patel bei Jinnah zuhause. Patel schlägt vor, einen Kongressparteitag einzuberufen, um die Unabhängigkeit Indiens zu fordern und sagt, das man auich Gandhi einladen müsste. Jinnah lässt anmerken, dass dafür alle Parteimitglieder einer Meinung sein müssten, dass Gandhi wohl nur ein paar Worte über Südafrika sagen und dann in Vergessenheit geraten werde, weil sich niemand mit ihm identifizieren könne.
 
Beim Kongressparteitag in Lahore spricht als erstes Jinnah auf von einem Pult in einem großen Zelt zu den Parteimitgliedern. Er ruft zum Kampf gegen die Briten auf und verlangt im Namen Indiens die Autonomie. Das Publikum steht auf und applaudiert. Nach der Rede leitet Patel Gandhi ein und lobt seine Artikel in höchsten Tönen, obwohl er sie nie gelesen hat. Sobald Gandhi beginnt zu sprechen, kehrt ihm das Publikum den Rücken zu und diskresdiert ihn mit lautem Reden, doch es beginnt zuzuhören, als die ersten Worten gegen Kapitalismus und gegen das Kastensystem gefallen sind. Gandhi ist der Meinung, dass der Kongress Indien nur repräsentieren könne, wenn er unter den anderen Indern lebt und die Parteimitglieder mit dem Volk auf den Feldern stehen. Man kann schließlich nichts repräsentieren, wozu man nicht gehört. Zum Schluss jubeln die meisten Zuhörenden Gandhi zu und Nehru und Patel preisen ihn nach ihren Vorurteilen. Jinnah jedoch bleibt unbeeindruckt von Gandhi.
Gandhi lebt in seinem Harijan Ashram, das er 1920 selbst erbaute. Nehru fährt mit vier weiteren Kongressmitgliedern in das Harijam Ashram um Gandhi zu besuchen und näher kennenzulernen. Während den Gesprächen füttert Gandhi die Ziegen. Die Besucher sind begeistert von seinen kommunistischen Ansätzen, seiner Lebensweise und seiner Entschlossenheit.
 
An einem sonnigen Morgen waschen die Frauen im Ashram die Wäsche. Ein alter Mann mit einem langen Bart fragt nach Gandhi, den er dort auch antrifft. Er arbeitet auf einem Feld und erzählt Gandhi, dass sie ihre Ernte nicht verkaufen können. Dennoch verlangen die Großgrundbesitzer die gleiche Pacht und damit bleibt den Bauern nichts mehr zum Leben. Den Großgrundbesitzern in Indien oder Pakistan gehören ganze Dörfer. in denen die Bewohner für einen Hungerlohn auf Feldern arbeiten und dafür Pacht bezahlen müssen.
 
 Wenig später macht Gandhi sich schon auf den Weg um das Dorf, in dem es so zugeht, zu besuchen. Bei Gandhis Ankunft ist der Bahnhof voller Feldarbeiter, die ihn empfangen. Die britische Aufsicht gerät in Panik, denn sie weiß nicht, wer Gandhi ist. Sie drängeln sich durch die Menge um Gandhi nach seinem Namen zu fragen. Als sich herausstellt, dass er ihnen unbekannt ist, fordern sie ihn auf wieder das Dorf zu verlassen und drohen ihm, ihn sonst festzunehmen. Allerdings verlässt Gandhi das Dorf nicht, da die Briten ihm schließlich keine Begründung nennen können. Liebevoll und respektvoll wird Gandhi in dem Dorf mit Verbeugungen empfangen und ihm wird ein Kranz umgehangen. Sie nennen ihn - wie mittlerweile das komplette indische Volk - "Bapu", was "Vater" bedeutet. Der Dorfälteste, der sich nicht mehr bewegen kann, und vom Bett aus mit Gandhi spricht, schildert ihm die Situation im Dorf: Die Grundbesitzer haben ihnen empfohlen, Indigo zum Färben von Tüchern anzupflanzen und einen Teil der Ernte haben sie immer als Pacht behalten. Jetzt kaufen die Menschen nur noch englische Tücher und die Dorfbewohner müssen die Pacht bar bezahlen, doch sie haben nichts mehr. Alles was sie verkaufen konnten, haben sie verkauft, den Rest hat ihnen die Polizei weggenommen, so dass die Dorfbewohner nicht einmal mehr etwas zu essen haben.
 
Auf einem Elefanten wird Gandhi durch das Dorf geführt, seine Frau und Charlie Andrews ebenfalls. Das Dorf sieht sehr ärmlich aus, es stehen dort mehrere hüttenähnliche Häuser mit Dächern aus Heu, so soll es in Shamparan (die Region in der das Dorf liegt) in mehreren tausend Dörfern aussehen. Ein Inder, der für die Briten als Polizist arbeitet, kommt mit einem Fahrrad angefahren und sagt Gandhi, dass er verhaftet ist.
 
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Britische Soldaten spielen in ihrer Freizeit Cricket. Zwei Boten kommen auf den Cricketplatz gefahren und teilen ihnen mit, dass es in Shamparan Unruhen geben würde und die ganze Company ausrücken soll. Vor dem Gefängnis, in em Gandhi gefangen ist, demonstrieren zahlreiche Inder. Charlie Andrews darf Gandhi besuchen und sogar in seine Zelle, weil er Geistlicher ist. Charlie hat einen Auftrag auf den Fidschiinseln angeboten bekommen. Gandhi rät ihm, den Auftrag anzunehmen, weil das indische Volk sicher gehen muss, dass alles Notwendige von innen getan wird. Charlie Andrews ist sehr traurig über diese Aussage, denn er war Gandhis Jahre langer Wegbegleiter. Gandhi sagt ihm, dass die Welt Menschen wie Charlie braucht und dass es für sie keinen Abschied gibt, weil er immer in seinem Herzen sein wird.
 
Auf einer öffentlichen Gerichtsverhandlung muss Gandhi sich für seine Taten verantworten und seine britischen Gegner fürchten sich vor seinem juristischem Wissen. Gandhi wird angewiesen die Provinz zu verlassen, weil er die öffentliche Ordnung stören würde, doch er erhebt sich und weigert sich dies zu tun. Der Richter würde Gandhi zwar bis zu dem Urteil freilassen, wenn er eine Kaution von hundert Rupeen bezahlte (was sehr wenig ist), doch Gandhi weigert sich die hundert Rupeen zu bezahlen. Trotzdem lässt der Gerichtsvollzieher Gandhi bis zur Urteilsverkündung frei. Alle Inder im Gerichtssaal und vor dem Gerichtshof feiern ihn. Vor dem Gerichtsgebäude warten vier ehemalige Kommilitonen von Nehru von der Cambridger Universität aus Bihar auf Gandhi und bieten ihre Hilfe an, Nehru hat sie geschickt.
 
In der Residenz des Leutnants wird einer der Großgrundbesitzer, die die Dörfer in Shamparan ausgebeutet haben, zur Rechenschaft gezogen. Der Leutnant kritisiert ihn dafür, dass er die Pacht erhöht hat um eine Jagdexpedition zu führen, er kritisiert illegale Festnahmen, in Anspruch genommene Dienste ohne dafür bezahlt zu haben und dafür, dass er den Arbeitern das Wasser verweigert hat. Der Leutnant fordert den Grundbesitzer auf, einen Vertrag zu unterschreiben, dass die gezahlten Pachtzinsen wieder erstattet werden, die Dorfbevölkerung ihr eigenes Getreide nach ihrer Wahl anbauen darf und dass eine Kommission gebildet wird, die zum Teil aus Indern besteht, um Beschwerden entgegen zu nehmen. Diese Gesetze fordert Gandhi und der Großgrundbesitzer unterschreibt, um ihn damit loszuwerden.
 
Bei Jinnah findet ein Treffen statt. Der Taxifahrer, der Gandhi abholen sollte, kommt allein vorgefahren. Er berichtet, dass Gandhi lieber dritte Klasse fährt und zu Fuß kommtund Jinnah wird ungeduldig. Gandhi kommt ein wenig später mit Dr. Kallenbach, einem britischen Freund. Im Wohnzimmer warten schon bereits Patel, Maulana Azad (Jinnahs Assistent und moslemischer Glaubensbruder), Milani und Nehru. Patel hat alle zu diesem Treffen gebeten, da er die Möglichkeit hatte, einen Blick in die neuen Gesetze zu nehmen. Danach sind foilgende Dinge möglich: Verhaftung ohne Haftbefehl und sofortige Festnahme bei Besitz von Material, das als staatsgefährdet angesehen wird. Jinnah schlägt vor, sofort mit Gewalt zu handeln, Nehru ist anderer Meinung und Gandhi gibt Jinnah Recht. Er ist der Meinung, dass man auch sofort handeln sollte und schlägt vor, einen aktiven und provokativen Widerstand zu starten, einen Tag des Fastens und Betens einzuberufen, an dem nicht gearbeitet wird, und sagt, dass es ein großes Chaos geben wird, da die Fabriken nicht produzieren, die Eisenbahnen nicht fahren und keinerlei berufliche Bindungen ausgeführt werden. Die britischen Zeitungen würden darüber berichten, wenn ein ganzes Land in Fasten und Gebet ist und müssten auch berichten, was der Grund dazu ist. Alle Anwesenden sind begeistert, nur Jinnah zeigt keine große Freude.
 
Zu diesem Tag kommt es. Als das ganze System nicht mehr funktioniert, wird Gandhi verhaftet. Während seines Gefängnisaufenthaltes wird er von Nehru besucht. Ein radikal hinduistischer Gefängnisaufseher (der viele Jahre später Gandhi ermorden wird) hört ihnen bei ihrem Gespräch im Besucherraum zu. Nehru berichtet Gandhi von der derzeitigen Lage. Es wurden bereits mehrere britische Polizisten getötet. Der Vizekönig ist bereit Gandhi frei zu lassen, wenn er für Gewaltlosigkeit plädiert, obwohl er das schon immer tat. Die Regierung fürchtet sich mehr vor dem Terror als vor Gandhi.
 
Nun werden Versammlungen verboten und Gandhi fastet um zu büßen. Über tausend Sikhs versammeln sich in Amritsar, doch bei dieser Versammlung ist Gandhi nicht anwesend. Es wird für Gewaltlosigkeit gepredigt, dennoch tauchen über vierzig britische Soldaten auf der Versammlung auf, einige unter ihnen sind Inder, die für die britische Armee arbeiten. Ohne das versammelte Volk vorzuwarnen, gibt General Dyer der Truppe den Befehl, auf die Menschen zu schießen, egal, ob Frauen, Kinder oder Männer. Nach offiziellen Angaben sterben 379 Menschen. Später wird General Dyer vor Gericht zur Rede gestellt und gesteht seine Tat, denn ihm war es egal, ob Kinder und Frauen in der Menge waren. Er wollte den Indern eine Lektion erteilen, die in ganz Indien für Eindruck sorgen sollte. In Wirklichkeit gab es bei 1.600 Schuss Munition 1.516 Verletzte und Tote, was für gezielte Erschießungen spricht. Gandhi und Nehru besuchen den Platz, an dem diese Versammlung war, um zu trauern. Wenn man heute von diesem historischen Ereignis spricht, spricht man vom „Blutbad von Amritsar".
 
Es folgt eine zweiminütige Unterbrechung, weil das „Blutbad von Amritsar" ein einschneidender Teil der indischen Geschichte ist. Zwei Minuten lang sieht man nur ein schwarzes Bild, das mit Musik von Ravi Shankar , dem bedeutendsten Sitar-Spieler Indiens, untermalt wird. Diese Minuten sollen Zeit zum Nachdenken geben.
 
 
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In der Gouverneurresidenz treffen sich Gandhi, Maulana Azad, Patel, Jinnah und Nehru mit Vertretern der britischen Kolonialmacht, um über das Massaker zu sprechen. Die Briten distanzieren sich von diesem Massaker, verabscheuen es und machen einen Vorschlag für eine neuen Gesetzgebung. Doch die Inder wollen davon nichts wissen. Gandhi sagt, dass die Briten Indien verlassen sollen, da sie in einem fremden Land sind. Die Briten meinen, dass es große Probleme unter der Bevölkerung geben wird, wenn sie Indien verlassen. Gandhi antwortet darauf, dass diese Probleme, die Probleme von Indien sein werden und nicht der Briten. Er erklärt, es gäbe kein Volk, das nicht lieber seine eigene schlechtere oder bessere Regierung einer fremden Macht vorzieht und dass die Briten werden irgendwann gehen werden, wenn sich 350 Millionen Inder nicht mehr ihren Gesetzen beugen. Die Briten können darauf spontan nichts sagen.
 
Die indischen Unabhängigkeitskämpfer haben die Gouverneurresidenz wieder verlassen. Die Briten zitieren Gandhi und machen sich über ihn lustig. Ihr Oberhaupt meint, dass sie Gandhi auf keinen Fall verhaften dürfen, weil er sonst als Märtyrer da stünde und sie ihn dann zum Volkhelden machen würden.
 
In Indien kaufen die Menschen nur noch britische Textilien. Gandhis Frau erzählt über die Zeit, als indische Frauen ihre Stoffe noch selbst webten. Sie sagt, dass mehrere tausend Menschen ihre Arbeit verloren haben, weil alle nur noch britische Produkte kaufen. Nach der Rede, begibt sich Gandhi vor das Mikrophon. Das Publikum erhebt sich, applaudiert und alle rufen „Lang lebe Gandhi ji", bis Gandhi sie bittet sich zu beruhigen. Er spricht für Zusammenhalt zwischen Muslimen und Hindus, dass sie die Kaste der Unberührbaren aus ihren Herzen streichen, denn sonst behandeln sie ja ihre eigenen Landsleute so, wie die Briten es auch tun. Er fordert alle auf, ihre Textilien aus England vor Ort zu verbrennen, so geschieht es auch und die Demonstranten entfachen ein riesiges Feuer, mit der Botschaft, dass jeder sich selber seinen Stoff spinnen soll.
 
Dr. Kallenbach erwartet Ms. Late am Bahnhof, sie ist die Tochter eines britischen Admirals. Sie schreibt schon seit mehreren Jahren an Gandhi und hat ihn gebeten, sich bei ihm im Ashram niederzulassen. Am Bahnhof trifft Dr. Kallenbach zufällig auch Patel und Maulana Azad an. Patel fährt in der zweiten Klasse und Maulana Azad in der dritten Klasse mit den armen Menschen. Dr. Kallenbach spricht Ms. Late an, ob sie es wäre, sie sagt ja, möchte aber lieber Mirabehn genannt werden, der Name, den Gandhi ihr gegeben hat.
 
Bahr und Gandhi weben im Ashram ihre Stoffe, obwohl Gandhi das noch nicht sehr professionell macht. Mirabehn kommt im Ashram an und will sich vor Gandhi niederknien, doch er hält sie davon ab, weil sie ab jetzt seine Tochter sei. Maulana Azad und Patel besuchen Gandhi im Ashram und berichten ihm von einem Aufruhr mit heftigen Ausschreitungen zwischen Hindus und Moslems. Gandhi bezieht Mirabehn mit ins Gespräch und fragt sie nach der Meinung der Briten Englands zu der Unabhängigkeitsbewegung. Bahr bringt Mirabehn das Weben und indische Traditionen bei.
 
In einem nordindischen Dorf marschieren mehrere Inder mit Fackeln friedlich durch ein Dorf. Sie rufen: „Lang lebe Gandhi ji" und eine kleine Gruppe von ihnen, die ganz hinten marschiert, ruft: „Boykottiert englische Ware". Inder, die für die Engländer als Polizisten arbeiten, schubsen diese kleine Gruppe hin und her, schlagen auf sie mit Speeren ein und treten sie. Der Rest der Marschierenden ist schon eine Straße weiter, dennoch bekommen sie dies schließlich mit und jagen die Polizisten, die sich in ihrem Revier einschließen. Die Demonstranten schlagen die Scheiben ein und werfen ihre Fackeln durchs Fenster. Das Polizeirevier brennt und die Polizisten müssen hinauslaufen. Die Demonstranten treten sie zu Boden, schlagen auf sie ein und ermorden sie mit Äxten.
 
Bei einer kleinen Versammlung der Unabhängigkeitskämpfer lesen die Anwesenden die Nachrichten über diesen Vorfall in der Zeitung. Gandhi ist erschüttert und will den Marsch stoppen. Nehru, Patel und Jinnah denken aber, dass so ein Verhalten seit dem Massaker gerechtfertigt ist. Gandhi will fasten bis die Leute nicht mehr demonstrieren, um solche Ereignisse zu vermeiden.
 
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Gandhi hungert in seinem Bett und Mirabehn kümmert sich um ihn. Sie sagt ihm, dass die Unruhen fast überall aufgehört haben. Doch Gandhi will fasten, bis es nirgendwo mehr Unruhen in Indien gibt. Er sagt ihr, dass in der ganzen menschlichen Geschichte am Ende immer das Gute gesiegt hat.
 
Nehru besucht ihn und erzählt, dass die Kongresspartei alle Nicht-Kooperationen eingestellt hat und das ganze Land für ihn betet. Es gibt nirgendwo mehr Unruhen. Die Leute schenken den Polizisten und indischen Soldaten Blumenkränze. Gandhi sieht ein, dass er seinen Hungestreik übertrieben hat. Ungerechterweise wird er wegen Aufwiegelung im Harijam Ashram verhaftet. Beim Gerichtstermin wird er wegen seiner Schriften, in denen steht, dass er die Regierung stürzen will, für sechs Jahre inhaftiert, doch er muss nur zwei Jahre absitzen.
Der britische Journalist Mr. Walker, der ihn schon in Südafrika im Ashram besucht hatte, kommt mit einem anderen Reporter, um erneut eine Reportage über Gandhi zu schreiben. Gandhi und seine Frau Bahr spielen den Reportern ihre Hochzeitszeremonie nach, die sie mit dreizehn Jahren vollzogen. Gandhi erzählt Mr. Walker - am Meeresufer sitzend - von seiner Kindheit. In dem Hindutempel, in dem Gandhi in seiner Kindheit betete, wechselte der Priester beim Lesen ständig den Quoran und das heilige Buch der Hindus, denn es spielte für ihn keine Rolle, in welchem Buch etwas stand, solang Gott gepriesen wurde.
 
Am Ufer kommt Gandhi spontan auf die Idee, Salz selbst herzustellen auf das bis jetzt die Briten ein Monopol haben. Die britischen Machthaber in Indien sehen es zum Teil gelassen, doch ein Teil ist schockiert, weil es eine symbolische Sache ist und Gandhi den britischen Kolonialherren mit solch einer Aktion alles andere als Respekt zollt. Am Jahrestag des „Blutbad von Amritsar" will Gandhi am Meer eintreffen. Die britische Kolonialmacht entschließt sich im Enddefekt dazu, ihm keine Aufmerksamkeit zu schenken.
 
Gandhi löst den "Salzmarsch" aus. Er wird mit Verbeugungen in dem Dorf, in dem er diesen Marsch startet, empfangen. Mr. Walker unterstützt ihn, indem er die Presse benachrichtigt und darüber berichtet. Die Menschen streuen Blüten auf Gandhi. Gandhi marschiert auf dem Weg zum Salzmeer auch durch moslemische Gemeinden. Die Muslime sprechen dort Bittgebete für ihn. Bei dem Marsch durch die Dörfer schließen sich viele Tausende der Dorfbewohnern an. Am Salzmeer hält Gandhi Salz in den Händen und sagt, dass jeder Inder es für sich beanspruchen kann, weil es aus dem indischen Ozean ist. Am Strand werden große Töpfe mit Salzwasser gekocht, um daraus Salz zu gewinnen.
 
Obwohl die britischen Herrscher den Salzmarsch eigentlich ignorieren wollten, befehlen sie dem Militär, alle Marschierenden zu verhaften. Die Soldaten stürmen den Strand, schlagen von Pferden aus mit Schlagstöcken auf die am Salzmarsch beteiligten Menschen ein und verhaften über 90.000 Inder. Von indischer Seite aus wird keine Gewalt angewendet. Gandhi wird nur deshalb nicht verhaftet, damit er nicht als Volksheld dasteht. Er kündigt in einem Brief aber an, dass er einen Überfall über die Salzwaage in Darsana anführen wird.
 
Bei diesem Überfall sind viele britische Polizisten anwesend. Die Inder stellen sich hintereinander in ca. vierzig Reihen auf. Maulana Azad fordert das Volk auf, friedlich zu bleiben und geht mit der kompletten Horde im Rücken auf die Soldaten zu. Die britischen Polizisten bleiben stehen und schlagen die Rebellen Reihe für Reihe mit ihren Schlagstöcken zu Boden. Die anwesenden Frauen, die selbstverständlich nicht mit auf die Polizisten zugehen, räumen die Verletzten an die Seite und verarzten sie. Mr. Walker und sein Kollege sind schockiert , wie Menschen so etwas hinnehmen können und senden per Telegramm ihren Bericht an die Presse in London. Walker sagt, dass Indien nun frei ist, weil sie hocherhobenen Hauptes alles, was ihnen an Schmerzen und Demütigungen entgegengebracht wurde, erduldet haben, obwohl sie keine Hoffnung hatten, nicht verletzt zu werden oder dem Tod zu entgehen.
 
Gandhi wird nach London eingeladen um die eventuelle Möglichkeit für ein unabhängiges Indien zu diskutieren. In England wird er von der Königin vor der Konferenz zum Tee eingeladen, besichtigt er eine Spinnerei in Nordengland und besucht noch vor seiner Abfahrt Premierminister Mr. Mc Donald und führt mit ihm ein konstruktives und offenes Gespräch.
 
Auf dem Weg zu einer Versammlung , bei der Gandhi eine Rede halten will, wird er von britischen Polizisten aufgehalten und nach dem Thema seines Vortrags gefragt. Da Gandhi sich auch über den zweiten Weltkrieg äußern will, wird er verhaftet, ebenfalls seine Frau und Mirabehn, weil seine Frau stellvertretend für ihn sprechen wollte. Zwei Reporter kommen in das Gefängnis, in dem Gandhi festgehalten wird, um über ihn zu berichten. Dieses Gefängnis war ursprünglich ein Palast und diverse Regimegegner werden dort ebenfalls festgehalten. Die Reporterin schießt Fotos von Gandhi und ist fasziniert davon, dass er seine Kleidung selbst herstellt. Er spricht über den zweiten Weltkrieg , der gegenwärtig. Danach interviewt die Journalistin Gandhis Frau Bahr. Sie sprechen über das Kastensystem und ihre Ehe mit Gandhi .
 
Bahr wird im Gefängnis krank. Maulana Azad und Patel besuchen Gandhi im Gefängnis und berichten ihm darüber. Am nächsten Morgen kann der Gefängnisarzt keinen Pulsschlag mehr bei Bahr hören und Gandhi trauert um den Tod seiner Frau.
 
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Viele Jahre vergehen und der britische Vizekönig reist nach Indien um die Unabhängigkeit zurufen und heißt Indien im Commonwealth willkommen . Bei seiner Ankunft wird der rote Teppich für ihn ausgerollt und die Soldaten salutieren.
 
Jinnah will nicht einsehen, dass, sobald Indien unabhängig ist, die Moslems durch die Herrschaft der Hindus unterdrückt werden sollen. Nehru und Patel sind über diese Aussage aufgebracht, sie sind schließlich Hindus und Gandhi ist sehr traurig über die Ansichten und die Konflikte zwischen Hindus und Moslems. Jinnah kündigt an, dass der Teil, in dem mehrheitlich Moslems leben, sich von Indien abspalten müsse, er solle dann "Pakistan" heißen. Der Rest des Landes wäre das Indien der Hindus.
 
Im Harijam Ashram direkt vor Gandhis Haus hört man eine Horde Menschen, die nicht zum Ashram gehören, „Tod sei Jinnah" rufen. Der Gefängniswärter, der einst Gandhi und Nehru belauschte und ihn Jahre später umbringen wird, ist auch wieder anwesend. Nehru verlässt Gandhis Haus und wirft einen bösen Blick in Richtung der Demonstranten. Darauf hin hören diese auf zu schreien. Gandi fährt zusammen mit einem Briten, Nehru und Maulana Azad weg , um sich mit Jinnah zu treffen. Die Demonstranten wollen ihn davon abhalten. Gandhi erläutert den Demonstranten, dass er Moslem, Hindu, Christ und Jude ist und sie alle ebenfalls. Er fordert sie auf, sich nich länger gegenseitig zu bekriegen. Man sieht Gandhis späterem Mörder die Aggressionen nach diesen Sätzen an.
 
In Jinnahs Wohnung bittet Gandhi Nehru, als Premierminister zurückzutreten, denn er möchte, dass Jinnah der erste indische Premierminister wird und dass er alle Ministerposten mit Moslems besetzen soll. Patel, Nehru und Maulana Azad stimmen zu, doch draußen gibt es viele Unruhen, da die Hindus denken, dass Gandhi zu viel abgeben will. Jinnah nimmt den Ministerposten nicht an, er sagt das es Bürgerkrieg geben wird, wenn es kein unabhängiges Indien und unabhängiges Pakistan geben wird.
 
Indien und Pakistan werden getrennt. Die Hindus, die in dem moslemischen Teilen leben, gehen nach Indien und die Moslems, die im hinduistischen Teil leben, wandern nach Pakistan aus. Bei den Übergängen stehen sich die verschiedenen Volksgruppen gegenüber und jede will in die jeweils andere Richtung. Ein Hindu provoziert die moslemische Seite, indem er kleine Steine auf sie wirft. Nach einigen Sticheleien kommt es zu einer Massenschlägerei, auch Schüsse fallen. In indischen Großstädten herrscht Bürgerkrieg zwischen Hindus und Moslems. Gandhi ist zutiefst erschüttert und fährt in eines der Krisengebiete nach Kalkutta. Dort haust er bei einem moslemischen Freund. Hindus versammeln sich um dieses Haus, rufen „Tod den Moslems" und sagen Gandhi, dass er Kalkutta verlassen müsse. Sie verurteilen ihn dafür, dass er sich bei einem Moslem aufhält. In einem hinduistischem Viertel bekämpfen sich die Religionsangehörigen gegenseitig und machen Randale. Indische Soldaten greifen ein, eröffnen das Feuer und schießen auf jeden, der sich dort aufhält.
 
Nehru liest in der Zeitung, dass Gandhi wieder bis zum Tod fasten will und beauftragt einen seiner Angestellten, einen Flug zu buchen und Patel zu benachrichtigen.
 
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Nehru und Patel besuchen Gandhi und bitten ihn, sein Fasten zu brechen, damit er am Leben bleibt. 500.000 moslemische Studenten aus Kalkutta werden am nächsten Tag für den Frieden demonstrieren und 5.000 Hindus demonstrieren mit, berichtet Nehru. Gandhi gibt aber zu bedenken, dass dies aber nicht reichen wird. Hindus und Moslems kämpfen in der Nacht wieder gegeneinander und schmeißen Molotowcocktails auf die Autos und Häuser der anderen. Einer unter den Demonstranten schreit „Gandhi soll sterben". Nehru rastet aus und meint das sie ihn dann töten müssen, doch keiner hat den Mut unter dem Volk sich zu solch einer Tat zu bekennen. Gandhi fastet weiterhin.
 
Nehru und Maulana Azad versuchen den Bürgerkrieg zu schlichten und bringen Hindus an Gandhis Bett, die versprechen, dass sie den Krieg beenden und ihre Waffen niederlegen werden. Ein Hindu taucht auf, der Gandhi zwingen will zu essen, weil er nicht an seinem Tod schuld sein will. Er sagt, dass er sowieso in die Hölle kommen würde, weil er ein moslemisches Baby ermordet hat, denn er wollte sich für seinen kleinen Sohn rächen, der beim Bürgerkrieg umgekommen ist. Gandhi meint, dass es einen Weg für diesen Mann gäbe, das Höllenfeuer zu vermeiden: er solle ein moslemisches Baby, das seine Eltern beim Bürgerkrieg verloren hat, adoptieren und es islamisch erziehen. Der Mörder des Babys fängt an zu weinen und geht.
 
Die Kämpfe haben überall aufgehört, Gandhi bittet Mirabehn ein Glas Orangensaft zu bringen und bricht sein Fasten.
 
Gandhi hat nun vor nach Pakistan zu ziehen, um sich für den Frieden zwischen Hindus und Moslems einzusetzen. Auf dem Weg zum Tempel verbeugt sich vor ihm ein Mann, beim Aufstehen zieht er eine Schusswaffe und ermordet Gandhi mit drei Schüssen.
 
Der Film zeigt zwei andere Szenen in denen der Mörder Gandhi begegnet ist: einmal als Gefängniswärter in einem Besuchersaal und einmal als Demonstrant im Harijam Ashram.
 
  
 
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Besonderheiten - Seitenanfang
 
 
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Gewonnene Preise - Seitenanfang
Oscar für 1982 für „Gandhi" (bester Film)
Oscar für 1982 für Stuart Craig, Bob Laing, Michael Seirton (Ausstattung)
Oscar für 1982 für John Briley (Drehbuch)
Oscar für 1982 für Ben Kingsley (Hauptdarsteller)
Oscar für 1982 für Billy Williams, Ronnie Taylor (Kamera)
Oscar für 1982 für John Mullo, Bhanu Athaiya (Kostüme)
Oscar für 1982 für Richard Attenborough (Regie)
Oscar für 1982 für John Bloom (Schnitt)
BAFTA-Award für 1982 für „Gandhi" (bester Film
BAFTA-Award für 1982 für Richard Attenborough (bester Regisseur)
BAFTA-Award für 1982 für Ben Kingsley (bester Newcomer)
BAFTA-Award für 1982 für Rohini Hattangadi (beste Nebendarstellerin)
 
 
Quellen - Seitenanfang
 
Werkverzeichnis
Richard Attenborough als Schauspieler - Seitenanfang
1946 - Irrtum im Jenseits
1947 - Brighton Rock
1948 - The Guinea Pig
1951 - Der wunderbare Flimmerkasten
1956 - Der beste Mann beim Militär
1958 - Junger Mann aus gutem Hause
1959 - Die Herren Einbrecher geben sich die Ehre
1960 - Lieben kann man nur zu zweit
1960 - Zorniges Schweigen
1963 - Gesprengte Ketten
1965 - Der Flug des Phoenix
1966 - Kanonenboot am Yangtse-Kiang
1967 - Doktor Dolittle
1970 - Die größten Gauner weit und breit
1970 - Traue keinem Hausfreund
1971 - John Christie, der Frauenwürger von London
1974 - Ein Unbekannter rechnet ab
1975 - Rosebud
1975 - Brannigan
1977 - Die Schachspieler
1979 - The Human Factor
1993 - Jurassic Park
1994 - Das Wunder von Manhattan
1997 - Vergessene Welt: Jurassic Park
1998 - Elizabeth
 
Richard Attenborough als Regisseur - Seitenanfang
1969 - Oh, What a Lovely War
1972 - Der junge Löwe
1977 - Die Brücke von Arnheim
1978 - Magic
1982 - Gandhi
1985 - A Chorus Line
1987 - Schrei nach Freiheit
1992 - Chaplin
1993 - Shadowlands &endash; ein Geschenk des Augenblicks
1996 - In Love and War
1999 - Grey Owl
2004 - Closing the Ring
 
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