| Anfangsseite Kurzdaten
 1723
         Der Kurfürst
 1768
         Familie Beethoven I
 1773
         Kindheit in Bonn
 1784
         Arbeit in Bonn
 1790
         Erste Wiener Kontakte
 1799
         Wiener Erfolge
 1801
         Giuletta
 1805
         Fidelio
 1810
         Beethoven und Goethe
 1813
         Familie Beethoven II
 1820
         Missa solemnis
 1825
         Letzte Jahre
 
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                     van BeethovenGiuletta
                     Giuccardi
                     1801 - 1804
 zusammengestellt
                     von Martin Schlu 1999 (29. Mai 2001)
 |   1801
            / 1802
            -
            1803
            - 1804
            - 1805
            - SeitenanfangAm 2. April 1801 bringt
            Beethoven am Burgtheater in Wien sein Klavierkonzert Nr.
            1 C-Dur op. 15 zur Uraufführung - das zweite Konzert
            in Bb-Dur op. 19 hat er schon 1795
            uraufgeführt. Franz Anton Ries, der
            Bonner Konzertmeister, schickt seinen Sohn Ferdinand nach
            Wien, damit der bei Beethoven Klavierunterricht
            erhält. Nach und nach finden sich etliche Bekannte
            und Freunde aus Bonn ein. Beethoven verliebt sich in eine
            weitere Klavierschülerin und schreibt am 16.
            November 1801 aus Wien an seinen Freund Wegeler in Bonn
            über Giuletta: 
            
            
               "...Etwas
               angenehmer leb ich jetzt wieder, indem ich mich mehr
               unter Menschen gemacht. Du kannst kaum glauben, wie
               öde, wie traurig ich mein Leben seit zwei
               Jahren zugebracht;
               ... (vor zwei Jahren
               heiratete Josefine den Grafen Deym und frustrierte
               Beethoven damit ziemlich...)
  wie
               ein Gespenst ist mir mein schwaches Gehör
               überall erschienen, und ich floh die Menschen,
               mußte Misanthrop scheinen und bin's doch so
               wenig. - Diese Veränderung hat ein liebes,
               zaubrisches Mädchen hervor gebracht, die mich
               liebt, und die ich liebe; es sind seit zwei Jahren
               wieder einige selige Augenblicke; und es ist das erste
               Mal, daß ich fühle, daß Heiraten
               glücklich machen könnte; leider ist sie
               nicht von meinem Stande -(das
               ist ja Beethovens Grundproblem, daß er sich
               immer in seine Klavierschülerinnen verguckt und
               nie bemerkt, daß er bei ihr nie zum Zuge kommen
               wird, weil die Mädels natürlich schon
               standesgemäß vergeben sind und ein armer
               Musikus gegen den Adel keine Chance hat - Prinzessin
               Caroline von Monaco hätte ja auch nie den
               Klavierlehrer um die Ecke geheiratet...)
   und
               jetzt - könnte ich nun freilich nicht heiraten; -
               ich muß mich noch wacker herumtummeln..."(Die
               Spielregeln sind klar, wer dazugehören will,
               muß außergewöhnlich sein und Geld
               haben. Ersteres ist Beethoven schon, letzteres
               muß noch geschehen...)
     Beethoven ca. 1802
            und Giuletta Guicciardi.
 Miniatur von Christian Horneman (im Besitz des
            Beethovenhauses Bonn mit freundlicher
            Genehmigung)
 Beethoven widmet
            Giuletta die Sonate in cis-moll, die
            „Mondscheinsonate" - offenbar spielte sie noch nicht
            so gut und dieses Stück konnte sie schaffen. Doch
            alles nützt nichts, es wird nichts aus der Hochzeit
            zu dem "zaubrischen Mädchen" und Beethoven bleibt
            ein armer Musikus. Theoretisch könnte er sich am 6.
            Juli 1801 mit Giuletta getroffen haben, dies ist aber
            nicht sehr wahrscheinlich, da zu diesem Zeitpunkt die
            gegenseitige Liebe noch nicht so stark ist, wie sie
            später werden wird. In Bernhard Roses Film
            "Immortual Beloved" ist sehr schön die Szene
            beschrieben, bei der Giulettas Vater die
            Hochzeitserlaubnis davon abhängig macht, daß
            Beethoven nicht taub ist. Beethoven fühlt sich
            erpreßt und beendet die Beziehung. Historisch ist
            dies nicht sauber, aber immerhin eine schöne
            Geschichte. ..
            1802
            -
            1803
            -
            1804
            - 1805
            - SeitenanfangIn diesem Jahr heiratet
            Giuletta den Grafen Robert von Gallenberg, beginnt eine
            Affäre mit einem Ballettkomponisten und zieht nach
            Neapel, dort findet sie schnell einen Geliebten:
            Fürst Pückler Muskau (der mit den Gärten
            und dem "Fürst-Pückler-Eis) .. Beethoven
            beginnt aus Frust (?) mit der Arbeit zur Oper
            "Leonore"/Fidelio. (Eingeweihte kennen
            natürlich die Parallele zu Goethes
            "Werther", bei
            dem der Name "Leonore" für die Summe der
            verschlissenen weiblichen Wesen steht - den "Werther"
            dürfte Beethoven auch gekannt haben, nur bei ihm
            gibt es außerdem noch eine reale Leonore (s.o.) -
            ob die das Sinnbild der "ehelichen Treue" gewesen
            wäre, lassen wir mal offen...)  Im
            Mai versucht der farbige Geiger George F. Bridgetower an
            seine Erfolge als ehemaliges Wunderkind anzuknüpfen
            und bringt Beethovens "Kreutzersonate" zur
            Uraufführung - ein Auftragswerk, auf das Bridgetower
            so lange warten muß, daß keine Zeit mehr ist,
            die Stimmen herauszuschreiben: Bridgetower spielt aus der
            Handschrift, Beethoven aus dem Kopf, lediglich mit ein
            paar Notizen. Trotzdem geht es gut.  
            1802
            - 1803
            - 1804
            -
            1805
            - SeitenanfangBeethoven veranstaltet
            im April ein weiteres Akademiekonzert und bringt sein 3.
            Klavierkonzert op. 37, sein Oratorium "Christus am
            Ölberg" op. 85 und die zweite Symphonie op. 36 zur
            Uraufführung. Die dritte ist noch nicht fertig, sie
            hat als Arbeitstitel den Namen "Grande Symphonie pour
            Napoleon Bonaparte". Als Napoleon sich 18. April zum
            Kaiser von Frankreich ausrufen läßt, geht dem
            von der Revolution enttäuschten Beethoven das
            Temperament durch: er streicht die Widmung durch und
            nennt die Dritte fortan "Symphonie Eroica".  zurück
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