Interview über meinen Urgroßvater
 
mit Matilde Zurek (Tochter)

 

von Kathrin Gerhard Februar 2001
 

 

Seine Kindheit und Jugend
Sein erstes Treffen mit seiner zukünftigen Frau
Die Organisation Todt
Polen 1941 und Heimaturlaub 1942
Russland 1944 und Kriegsgefangenschaft bis 1949
 
Gespräch mit seiner Tochter/meiner Oma

 
Nachkriegszeit
Nach einigen Monaten hatte er sich einigermaßen erholt und fing wieder an zu arbeiten.
Er bekam eine Stelle bei der Firma Rasselstein in Neuwied als Kranführer. Diese Arbeit war nicht so schwer und machte ihm viel Spaß.
Natürlich durften sonntags das Fußballspielen und das Bierchen danach in der Kneipe nicht fehlen. Er war klein, aber schnell und spielte so hart Fußball, dass ihm seine Freunde vom Verein den Spitznamen „Fuhrmanns Knüppel„ gaben. Wenn er leicht angetrunken nach Hause kam, war er immer sehr lustig und furchtbar lieb zu seiner Familie. Ihn machte der Alkohol nie aggressiv.
1954 feierten meine Urgroßeltern in ihrer Wohnung ihre Silberhochzeit mit der ganzen Verwandtschaft.
1956 bekam er endlich seine Entschädigung für die Gefangenschaft.
1958 kaufte er sich sein erstes Auto, einen VW-Käfer, der zum Teil auch noch von der Entschädigung bezahlt wurde. Seine beiden Töchter Mathilde und Ingrid hatten sehr unter seiner Eifersucht zu leiden und auch die Männer, die später seine Schwiegersöhne wurden.
Die Enkelkinder hatte er sehr gern und machte immer seine Späßchen mit ihnen. Natürlich gehörte es sich für einen guten Opa, auch immer Kirmesgeld zu geben für die große Pfingstkirmes in Neuwied.
Anfang der siebziger Jahre bekam er sein erstes und einziges Haustier: Hansi, der Wellensittich, auch Labbesjen genannt.
1979 wurde die goldene Hochzeit meiner Urgroßeltern in der Stammkneipe „Bonns" in Neuwied gefeiert.
Am 16. Mai 1981 um 16.00 Uhr starb er in seiner Wohnung. Er war in den letzten Jahren sehr krank, er litt an schwerem Herzasthma und hatte hohen Blutzucker, musste ständig an eine Sauerstoffflasche angeschlossen werden und war zum Schluss nicht mehr in der Lage, selbstständig zu atmen.
 
 
 
Nachwort
Es hat mir sehr viel Spaß gemacht, über meinen Uropa mehr herauszufinden, obwohl es alles sehr subjektiv war, weil meine Oma mir sicher nichts Negatives über ihren Vater erzählt hat. Vielleicht ist es besser so, da ich mir sowieso keine eigene Meinung über ihn bilden konnte und ihn mir auch lieber so vorstelle.
Gefallen hat mir an dieser Arbeit das Recherchieren und dass ich so viel Neues gelernt habe.
Was mich geschockt hat war, dass er so lange in Gefangenschaft war und der Lohn dafür so klein ausfiel. Und er musste, wie so viele andere, durch diesen Krieg so furchtbar leiden.
 
 
zurück - weiter - Übersicht