Martin Bormann - Der Missionar

von Sabrina Schmitz

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Nach den ersten Jahren Praktikum kam Bormann in die Jugendfürsorgeerziehung und leistete gleichzeitig praktische Arbeit in der Landwirtschaft. Letzteres kannte er durch seine frühere Arbeit auf dem Zellhof.
 
1958 wurde Martin Bormann zum Priester geweiht.
  
1961 erfolgte die Übergabe des Missionskreuzes, danach ging es nach Afrika. Sein Aufenthalt dort dauerte vom 13. Mai 1961 &endash; 24. November 1964. Seine Aufgabe bestand darin, zuerst einmal die Sprache der Eingeborenen zu lernen, und das war Lomongo. Dann sollte seine Arbeit als Reisepater beginnen. Das heißt, er wurde Direktor der Buschschulen, die meist zwei- bis vierklasssig waren, er betreute die Kranken, soweit möglich und leistete die eigentliche Seelsorgearbeit. Natürlich erfolgte dies alles in der fremden Sprache. An drei Stellen in seinem Reisegebiet entstanden mit der Zeit neue Außenstationen, Yokolo wurde eine der wichtigsten Außenposten.
 
Am ersten September 1964 wurde Bormann im Bürgerkrieg in Afrika gefangen genommen, mit vielen anderen gefoltert und gequält. Ende der Gefangenschaft am 24. November 1964. Befreiung durch die Belgier. Mit einer C-130 Herkules wurde Martin Bormann und Mitgefangene nach Stanleyville geflogen. Dort waren Reporter, die erste und einzige Frage an Martin Bormann war:" Was halten Sie davon, dass der Generalbundesanwalt für die Ergreifung Ihres Vaters 100.000,- DM ausgesetzt hat, lebend oder tot?" Er war entsetzt und sauer über die Frage der Reporter. Er beantwortete sie mit dem Zitat des Götz von Berlichingen in Kurzform. Hatte ihn hier dir Vergangenheit wieder eingeholt? Sein Vater wurde ja immer noch gesucht, da er nach Zeitungsartikel er immer noch unter den Lebenden weilen sollte.
 
1973 erfolgte die erste "Für Toderklärung " von Martin Bormanns Vater durch den "STERN" nach einem Skelettfund im Herbst 1972 in Berlin. Als im Sommer danach die sterblichen Überreste an die Bormann&endash;Kinder zur Bestattung übergeben werden sollte, lehnte es der Anwalt der Familie ab, denn die Übergabe war mit unannehmbaren Bedingungen verbunden. Eine Boeing 707 brachte den Priester Martin Bormann nach Brüssel und von dort ging es nach München, wo ihn die Familie seines Bruders in Empfang nahm und gegen vorwitzige Reporter abschirmte. Er blieb dort einige Zeit um sich von den Strapazen zu erholen. Als das aber nur sehr schleppend ging, suchte er einen Tropenarzt auf. Das Ergebnis der Blutuntersuchung brachte ihn ins Tropenkrankenhaus in Hamburg. Dort war er zweimal, zuletzt von August bis November 1965.
 
Martin Bormann fuhr mit dem Schiff nach Afrika/Kongo. Sein zweiter Aufenthalt dort dauerte vom 10. März 1966 bis zum 27. November 1967. Er widmete sich dort seiner eigentlichen Aufgabe als Priester, Lehrer und Helfer der Menschen dort. Er musste noch zwei mal ins Tropenkrankenhaus nach Hamburg. Nach dem zweiten mal wurde er als nicht mehr tropentauglich entlassen. Nach seiner Rückkehr nach Europa, lehrte er an einem Internat, als Internatserzieher und Religionslehrer. In den Sommerferien 1970 wechselte er vom Internatsdienst zur "Aktion Missio", einer ökumenischen Gruppe von Missionaren.
 
Am 25. April 1971 hatte Martin Bormann einen schweren Verkehrsunfall. Bei Vilsbech in der Oberpfalz wurde er von einem amerikanischen Militärwagen gerammt. Dieser Unfall veränderte sein Leben total. Nach fünf Wochen wurde er auf eigenen Wusch aus dem Krankenhaus entlassen, das war am 27. Mai 1971. Er ließ sich nach Bad Honnef zu einem Bekannten bringen. Dieser hatte ihn im Krankenhaus besucht und ihn eingeladen bei ihm gesund zu werden. Der Orden hatte die Erlaubnis dazu erteilt. Bei einem Besuch des Provinzialoberen im Krankenhaus hatte er darum gebeten, ihn von den Ordensgelübden zu entbinden und aus der Gemeinschaft zu entlassen. Als Schwerbeschädigter wollte er nicht zurück in den Dienst eines Internates, mit der Aussicht, den Mitbrüdern nur wenig helfen zu können, sondern eher eine Belastung zu sein.
 

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