Martin Bormann - Sohn

von Sabrina Schmitz

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1948 trat Martin Bormann in brieflichen Kontakt mir seinen Geschwistern. 2 Jahre später konnte er sie zum 1. Mal besuchen, da stellte sich heraus, dass sich wirklich alles zum besten entwickelt hatte.
Eine Schwierigkeit hatte Martin Bormann noch zu überwinden. Er brauchte einen deutschen Pass um die Ingolstädter Realschule besuchen zu können. Aufs Gymnasium konnte es nicht, da ihm dafür das Griechisch fehlte.
Der Pater Direktor wandte sich an den damaligen bayrischen Innenminister, Dr. Wilhelm Hoegner (SPD). Von dort kam rasch die Antwort, dass er, ohne ins Lager Dachau (Flüchtlingslager) zu müssen, in Ingolstadt bleiben könne. Als ehemaliger "Feldafinger", durfte er keine höhere Schule besuchen. Pater Direktor von den Herz-Jesu-Missionaren setzte sich wieder für ihn ein und schrieb an den bayrischen Kultusminister Dr. Aloys Hundhammer (CDU). Die Antwort des Minister lautete: „Das Besatzungsrecht könne er nicht aufheben, aber er wolle doch auf eine Gesetzeslücke hinweisen". Es sei nicht verboten, an höheren Schulen als Hospitant zu studieren.
Das hieß, er wurde nicht in der offiziellen Schülerliste geführt und bekam auch kein gültiges Zeugnis. Er hatte den „Gast-Status", bei tadelloser Führung. Er schrieb alle Klassenarbeiten mit, diese wurden auch benotet, aber er erhielt kein Zeugnis. Im Frühjahr 1949 kam die Jugendamnestie, und damit die Möglichkeit von nun an die Schule legal zu besuchen. Als Martin Bormann den Schulleiter fragte, ob er jetzt eine Aufnahmeprüfung machen dürfe, sagte dieser, dass er inzwischen den Anschluss geschafft habe und ohne weitere Formalitäten in der Klassenliste geführt werde. Fortan wurde er vom Schulgeld wegen Bedürftigkeit und guter Leistung befreit. Außerdem erhielt er 30 Mark Stipendium.
 
In den Ferien besuchte er per Autostop seine Verwandten, soweit ihm die Wohnorte bekannt waren.
Ostern 1950 war es ihm das erste Mal möglich, seine Geschwister in Südtirol zu besuchen. Inzwischen konnte man mit einem Reisepass der BRD nach Italien fahren pus eines Durchreisevisums für Hin- und Rückfahrt durch Österreich.
Die Pflegemutter seines Bruders Gerhard und seiner Schwester Eva Maria hatte seinen Schwestern Irmi, Elke und ihm eine Pilgerfahrt nach Rom geschenkt. Sie fuhren in einem Pilgerzug nach Rom. Seine Schwestern wurden bei den Theresienschwestern untergebracht und er im Scholastikat Pallattiner. Karsamstag wurde sein Freund Wladimir zum Subdiakon geweiht &endash; diese Weihe gibt es inzwischen nicht mehr. Für den Ostermontag hatte er mit seinen Schwestern Eintrittskarten zu einer Spezialaudienz bei Papst Pius XII. erhalten. Der begleitende Monsignore hatte eine Namensliste und stellte die einzelnen Personen dem Papst vor. So auch die Geschwister Bormann (die unter dem Namen Bergmann in die Liste eingetragen waren). Der Papst zeigte sich gut informiert und erkundigte sich nach den anderen Geschwistern und nach dem Geschick der Familie nach dem Krieg, dann gab er ihnen seinen Segen. Am Ende der Osterwoche waren sie wieder in Tirol. Dort hatten sie das erste Gesamtgeschwistertreffen bei Dr. Kiener in Bruneck nach dem Krieg.
 
Im Sommer 1951 machte Martin Bormann sein Abitur an dem öffentlich rechtlich anerkannten Gymnasium der Herz-Jesu-Missionare. Er selbst sagt, das war für ihn wie eine Fügung Gottes. Mit jedem der drei Zeugnisse konnte er in Innsbruck Philosophie und Theologie studieren und Priester in der Ordensgemeinschaft Herz&endash;Jesu werden. 1951 im Sommer reist er ins Noviziat nach Österreich um dort zu studieren. Er musste eine Aufenthaltsgenehmigung beantragen die ihm auch nach einigem zögern gegeben wurde. So konnte er in der Süddeutsch/Österreichischen Ordensprovinz mit dem Theologiestudium beginnen. Das vom Kirchen recht vorgeschriebene Noviziatsjahr absolviert er. Daran schlossen sich dann 6 Jahre Studium der Philosophie und Theologie in Innsbruck an.
 

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