Das faschistische Frauen bzw.- Mutterbild
von Lena Schulte-Michels
 erstellt 31. Januar 2001

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Das Mutterkreuz

Der Kampf der Faschisten ein neudeutsches Volk mit nur "wertvollen" Kindern zu erschaffen, entwickelte sich für Hitlers Leute immer weiter. So teilten sie z. B. Mutterkreuze aus. Dies sollte eine Ehre für eine deutsche Mutter sein, die dem Staat ordentlich mit Kindern diente. Unterteilt wurde in Bronze für eine Mutter mit 4 bis 5 Kindern, Silber für 6 bis 7 und Gold für 8 oder mehr Kinder. Es hatte erstens das Ziel die "minderwertigen" Mütter von den Übrigen auszusortieren. Denn, wenn eine Mutter mit 4 Kindern kein Kreuz erhielt, weil sie nicht "deutschblütig" oder "erbgesund" war, kam es oft vor, dass sie deshalb von anderen Müttern schief angesehen wurde. Zweitens wurde angestrebt, dass für jeden gefallenen Soldaten ein neues Kind im Deutschen Reich geboren werden sollte. Dies gipfelte jedoch in einer "Gebärschlacht". Denn sie wollten mehr und mehr Kinder, keines durfte gespart werden und dafür gaben sie eine ganze Menge Geld und "Mühe" aus. So auch für das Mutterkreuz, denn es gab eine extra Verleihung am 3. Maisonntag. An diesem Tag war ebenfalls der Muttertag, der seit 1938 auf den 3. anstatt auf den 2. Sonntag im Mai verlegt wurde. Der Muttertag war nun außerdem das höchste Fest der "deutschen" Familie.

Das Mutterkreuz bestand natürlich aus einem Kreuz, das jedoch in der Mitte ein Hakenkreuz hatte und von einem Strahlenkranz, sowie der Aufschrift: "Das Kind adelt die Mutter", umgeben war. Der Spruch prägt natürlich das Frauenbild und heißt soviel, als dass die deutsche Frau erst durch ihr Kind glücklich wird. Doch der ausgeübte Reiz des Mutterkreuzes war wohl trotz des dazugehörigen Ansehens kein allzu großes Ziel. Denn 1939 gab es in einer Durchschnittsehe bloß ein bis drei Kinder.

"Das Neuste in Krieg"

Im Krieg war die Versorgung der Bevölkerung nicht ausreichend. Dies wussten die Menschen und auch die Regierung noch gut aus dem ersten Weltkrieg. Aus diesem Grund wurde bereits 1937 die Organisation "Kampf dem Verderb" vom Ernährungshilfswerks aus Vorsorge gestartet. Es sollte bereits gespart werden und somit auch die Küchenabfälle verwendet werden.

Mitten im Krieg 1944, als Deutschlands Armee kurz vor dem Scheitern war, ergab sich, dass die Vorsorge nicht genügte, obwohl der "Reichsnährstand" immer noch meinte, es gäbe genug zu essen. Dem war nicht so, das Volk hungerte. Aus diesem Grund sollten die Frauen sich mit Wildkräutern und Wildgemüse versorgen. Gleichzeitig hatten sie sich aber zum Kriegseinsatz zu melden.

Eine populäre Einführung der Regierung und der NS - Frauenschaft waren deshalb Kriegskochbücher. Sie enthielten wahrscheinlich typisch deutsche Gerichte, die man mit wenigen Zutaten, die außerdem gut zu bekommen und billig waren, fertigstellen konnte. Denn "Sparen" war das Motto.

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Quellenverzeichnis :
 
„Die Chronik der Frauen", Chronik Verlag in der Harenberg Kommunikation Verlags - und Mediengesellschaft mbH & Co. KG , Dortmund, 1992
Bedürftig, Friedemann „Lexikon 3. Reich", Carlsen Verlag GmbH, Hamburg, 1994
Hebbinghaus, Angelika „Opfer und Täterinnen - Frauenbiographien des Nationalsozialismus", DELPHI POLITIK, Donauwörth, 1987
„Der alltägliche Faschismus", Verlag J.H.W.Dietz Nachf., Bonn; Berlin, 1981
„Frauen im KZ"
„Der Volksbrockhaus von A - Z", F. A.Brockhaus, Wiesbaden, 1971
 
Internet :
 
http://www.berlinzimmer.de/ortmann/studium/natfrau.html
http://www.frauennews.de/themen/hestory/weltkrieg/index.htm
http://www.his-online.de/arbeitsb/gewalt/ssorden
http://www.dhm.de/cgi-bin/mfs/01/ausstellungen/grundrechte/kap2_3.htm?3
http://www.hlz.de (zu polis)
 
Literaturempfehlungen
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