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Exkursionen nach Hamburg - Bremen - Worpswede - Cuxhaven - Bremerhaven (Klimamuseum) Das Wattenmeer hat zwei Besonderheiten für Kinder: Erstens ist das Wasser alle sechs Stunden weg und dann ist es wieder da und zweitens ist das Watt ein unvorstellbar großer Kindergarten für Tiere. Für Eltern hat es noch eine dritte Besonderheit, denn alles wird hier teuer berechnet - zumal in der Hochsaison. In der Langversion kann man unten lesen, warum wir nicht nochmal mit Kindern dorthin fahren, in der Kurzversion klickt man auf den Link und hat eine Alternative für das nächste Jahr. ![]() Das Wattenmeer als Wetterküche . nichts hält sich lönger als zwei Stunden. nach oben Nachdem wir mit unseren Enkeln schon an der Ostsee und an der Nordsee waren, wollten wir etwas Ruhiges mit ein bißchen Kultur in der Gegend haben und die beiden Mädchen (fast dreizehn und elf) signalisierten Zustimmung und so wurde eine Fewo in Dorum gebucht. Die Strecke war auch nicht so weit (unter 500 km) und im Vorfeld war auch klar, daß wir Abstecher nach Hamburg, Bremen und Bremerhaven machen würden. Die Fewo lag in einem Komplex einer „Fewo-Anlage“, was positiv gelesen bedeuten kann, daß es einen Hausmeister gibt, der kleinere Sachen erledigen kann, man hat dann die Möglichkeit zu waschen und es gab hier auch ein Schwimmbad. In Zeiten des allgemein verfügbaren Internets braucht man auch keine Rezeption mehr und hat statt der Ausgabebüros die kleinen Schlüsselboxen, deren Code man nur mailen muß und - voilá - man hat den Schlüssel zur Fewo. Theoretisch! Die letzte Stunde hat man auf das Rasthausklo verzichtet, weil es Hochsaison ist, überall Busladungen mit Rentnern (Boomer und älter) lange Schlangen bilden und es dauert einfach, bis eine Busladung älterer Herrschaften das Kleingeld in den Schlitz geworfen hat (Kreditkarten habe ich dort selten gesehen). Es pressiert also irgendwann, aber wir sind ja, nach Navi, in einer knappen Stunde da. Die Fewo-Anlage entpuppt sich als ein kleines Marzahn, besteht aus vier Komplexen und der uns zugewiesene Parkplatz ist ums Verrecken nicht zu finden. Die Mädchen kneifen gottergeben die Beine zusammen, ich steige aus und stelle fest, daß die Numerierung der Parkplätze wüst durcheinander geht. Schon nach zwanzig Minuten habe ich den Parkplatz mit der Schlüsselbox gefunden, aber zum Appartement 205 paßt der Schlüssel nicht. Meine Frau und ich vergleichen die Adresse - ja, die stimmt. Zufällig kommt jemand vom Personal vorbei und weiß, daß es diese Appartementnummer zweimal gibt und sie weiß auch, wo ich suchen muß. Der Schlüssel paßt dann auch und damit ist das Klo frei und die Mädchen sind erlöst. Später stellt sich heraus, daß man uns - leider - die falsche Adresse genannt hat. Es wird ausgepackt, die Küche inspiziert (sehr klein, unter vier Quadratmetern), aber es gibt zwei Töpfe, eine Pfanne und ein halbes Dutzend Teller. Die Spülmaschine (ebenfalls mini, sie faßt sechs Teller oder zwei Töpfe) wird wohl oft laufen und nachdem wir beim ortsansässigen Lidl/Aldi etc. eingekauft haben und es etwas zu essen gab, sitzen wir auf dem Balkon und hören den Schafen beim abendlichen Mähen zu. ![]() Die Schafe auf dem abendlichen Deich (die Wolfszäune haben wir da noch nicht gesehen). nach oben Die Spülmaschine wird gestartet, aber das Wasser läuft nicht und so werden die Teller wieder herausgeholt und von Hand gespült. Die Vermieterin kommt noch vorbei, besieht sich die Maschine und verspricht Ersatz, aber wir haben die nächsten zwei Wochen nichts davon gesehen. Dafür teilt sie mit, daß zur Wohnung ein Strandkorb gehört. Den Schlüssel dazu läßt sie gleich da. Am nächsten Tag begucken wir den Hafen, der auch tidenabhängig ist. Gerade ist Flut, da schwimmen die Schiffe noch, aber wenn Ebbe ist, fallen sie trocken und liegen auf dem Kiel im Matsch. Das kennen wir auch aus Husum. Mit den Mädchen gehen ich später zum Deich, denn da ist der Zugang zum Wattenmeer. Allerdings ist an der Sperre auch der Zugang zum Freibad und man läßt uns nicht hinein. Auch nicht mit Gästekarte. Man müßte für uns vier etwa € 20,00 blechen und deswegen hat der Dorumer Strand uns nicht gesehen. Vor fünfzehn Jahren habe wir uns den Sylter Strand von Westerland verkniffen, weil es fünf Euro Eintritt gekostet hat. Die spinnen, die Friesen, kann man nur denken. Die Schiffe kann man zwar umsonst angucken, aber lange bleiben geht auch nicht, weil für das Dorumer Hafenfest aufgebaut wird und da ist man nur im Weg. ![]() Der Dorumer Hafen bei Flut. Gefischt wird hier aber nicht mehr. Unten. Fischkutter im Dorumer Hafen. Verkauft wird der Fisch aber in Bremeraven. ![]() Die Mädchen werden mit einem Eis vertröstet (der Zehner reichte nicht ganz für sechs Kugeln). Kaum sind wir in der Fewo, verschwinden die Zwei in ihrem Zimmer und spielen mit ihren Handies und iPads, bis das Internet glüht. nach oben Am nächsten Tag regnet es, wir probieren das Schwimmbad aus und stellen fest, daß es funktioniert, im Gegensatz zu dem Aufzug, der den Geist aufgegeben hat. Da es auch die nächsten Tage regnet, ist die Alternative für uns Großeltern lesen und schreiben und für die Mädchen schwimmen und surfen. Irgendwann schlägt das Wetter um und da die Elfjährige Muscheln sammeln will, fahren wir zehn Kilometer zu einem freien Strand. An der Schranke wird das Auto abgestellt und man läuft etwa einen Kilometer bis zum Wattenmeerstarnd, wo die Mädchen die Schuhe ausziehen und Muscheln sammeln. Weil es ein Naturstrand ist, gibt es keine Bänke, aber es gibt ein paar Felsbrocken, auf denen man sich ausruhen kann. ![]() Muscheln finden sich im Schlick und wenn man eine Stunde gesammelt hat, sehen die Füße ziemlich schweinisch aus. Im Auto findet sich eine Flasche Minrealwasser und damit wird der schlimmste Schlick abgewaschen. Die Mädchen gehen in die Wanne, die Muscheln in das Spülbecken und den Nachmittag verbringen wir auf der Balkonterasse, vor dem der Spielplatz liegt. Alles gut! ... wird fortgesetzt |
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