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Münster - Hanse- und Friedensstadt Text und Fotos: Martin Schlu, Stand 5. Juli 2025 |
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Münster ist die Stadt des westfälischen Frieden, eine Stadt mit knapp 70.000 Studenten, eine berüchtigte Fahrradstadt und immer mal wieder ein paar Tage schön für einen Besuch. Der Dom ist vielleicht das erste Muß, denn Münster war so katholisch, daß die Wiedertäufer, die im 16. Jahrhundert hier ihren Gottesstaat errichtet hatten, dermaßen hart bestraft wurden, daß die Leichen ihrer Anführer noch jahrelang in Käfigen an St. Lamberti aufgehängt waren. Mittlerweile ist von ihnen nichts mehr übrig, die Käfige wurden sauber gemacht, aber sie hängen immer noch am Kirchturm - vielleicht als Warnung vor den protestantischen Ketzern. ![]() Oben: Die Käfige am Turm von St. Lamberti Unten: Der Bischofsdom zu Münster ![]() Andererseits ist auf der hinteren Domseite ein Denkmal für Kardinal Graf von Galen, der als Bischof von Münster immerhin Hitler die Stirn bot und besonders scharf gegen die Euthanasiegesetze protestierte. Weil die ganze Stadt hinter ihm stand, wagte man es nicht, ihn in ein KZ zu stecken und als die Nazis Geschichte waren, wurde von Galen zum Kardinal erhoben. Leider starb er vier Wochen danach an einem Blinddarmdurchbruch. Sein Denkmal und sein Grab im Dom sind mittlerweile Wallfahrtsorte. nach oben Die Friedensverhandungen am Ende des 30jährigen Krieges fanden im evangelischen Osnabrück und im katholischen Münster statt und der Friedensvertrag wurde im ersten Stock des Rathauses unterschrieben. Seitdem heißt dieser Raum Friedenssaal. Er wurde seit 1648 nicht wesentlich verändert. Das Holz ist nachgedunkelt und an den Wänden hängen 37 Portraits der wichtigen Diplomaten, Stadtherren und Kirchenfürsten, die den Vertrag ausgehandelt nd unterschrieben haben. 2022 diente dieser Raum noch enmal als Treffpunkt der G7 (ohne Rußland), aber ein Frieden kam dieses Mal nicht zustande. ![]() Das Rathaus des Westfälischen Friedens 1648. Der Friedenssal legt hinter den hohen Fenstern im ersten Stocl. nach oben Die Stadt Münster hat Jahrhunderte alte Arkaden, die im Sommer vor Hitze schützen und sonst vor Regen. Der Zeitgeist wollte aber eine moderne Mall und so wurde diese Mall im Zentrum gebaut, und Münster-Arkaden genannt. Natürlich ist der Name Beschiß, weil die echten Arkarden ja nicht nur viel älter sondern auch schöner sind, aber das war egal. Zum Glück hat man an den Rand ein Highlight gebaut - das Picasso-Museum. Ich habe dort mehrere große Aussellungen gesehen - zuerst die Picasso-Ausstellung 2018, zuletzt die große Chagall-Schau (Mai 2025), in der die Schritte von der Skizze über die Vorzeichnung bis zur farblichen Ausführung in Öl gezeigt wurden. ![]() Die Münsterakarden am Picasso-Museum Es ist nicht anzunehmen, daß ein Mall-Besucher tütenbepackt mal eben ins Picasso-Museum geht und eine Ausstellung besucht, aber andersherum passiert es ständig: erst Kultur im Museum, dann Café, dann wird ges(c)hoppt. So haben alle etwas davon. Picasso-Museum, Picasso-Platz 1, 48143 Münster, Eintritt: EUR 12,00 bis 6,00 (ermäßigt) nach oben ![]() Das Picasso-Museum in der Innenstadt, den Eingang findet man am besten von der Mall und vom Café aus. Hinter dem Museum steht der Landschaftsverband, die Stadt und viele Geldgeber. Der Schwerpunkt sind Wechselausstellungen, obwohl das Museum keinen kleinen Bestand hat. Die Räumlichkeiten sind aber begrenzt und so liegt der größte Teil im Depot und wird nur ab und zu gezeigt oder geht auf Reisen in andere Museen. nach oben ![]() Die alten Arkaden am Prinzipalmarkt Ein gutes Hotel fanden wir in der Innenstadt, das in einem alten Haus untergebracht ist. Vermutlich hat es schon während der Friedensverhandlngen ab 1646 Delegierte beherbergt. Parken kann man ein paar Minuten entfernt in der Garage, um die Ecke ist ein tolles Restaurant und man ist sofort in der Innenstadt. Adressen Hotel Busche, Bogenstraße 10, 48143 Münster, DZ/ÜF ab ca, € 139,00 Restaurant/Café Pablo, Ludgeristraße 100, 48143 Münster (Cafebesuch ca. € 13,00 p/P) nach oben |
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