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          5.
         1. Personen und Orte 
         
          
         5.
         2. Nach Tannenberg:
          
         (Szenen 1.2,
         2.1) 
          
         
         5.
         3. Der Komtur und
         Rominta (Szenen
         3.1
         und 3.2
         ) 
          
         
         5.
         4. Frieden von Thorn und
         Reparation 
         (Szenen 3.1
         und 3.2
         ) 
         
          
         5.
         5. Das
         Wirsberg-Attentat 
         (Szenen 2.2
         , 2.3
         , 2.4
         , 3.3
         , 4.1
         , 4.2
         , 4.3
         , 4.4
         , 4.5
         und 5.3
         ) 
          
         
         5.
         6. Von Plauen und
         Schwarzburg
         (Szenen 
         5.1
         und 5.2
         ) 
          
         
         5.
         7. Besinnung, Sterbeszene und
         Epilog 
         (Szene 5.4
         ) 
          
         
         5.
         8.
         Zusammenfassung 
          
         
         5.9.
         Nachwort, fast zwanzig Jahre später 
       | 
      
         
            
               
                  | 
                      Joseph
                     Freiherr von Eichendorff (1788 -
                     1857) 
                     Der letzte Held von
                     Marienburg 
                     erstellt von Martin
                     Schlu 2003/06 
                   | 
                
             
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            -   
 
            
            - 5. Abweichungen Eichendorffs von
            der historischen Vorlage nach Vogt
 
            
            -  
 
            
            - 5. 6. Von Plauen und Schwarzburg
            (Szenen 5.1
            und 5.2
            )
 
            
            - Im September 1413 hatten die
            Spannungen zwischen Polen und dem Deutschordenstaat
            wieder einen neuen Höhepunkt erreicht. Die
            Reparationszahlungen waren vom Deutschen Orden nicht zu
            bezahlen, obwohl die Städte und Gemeinde geleistet
            hatten, was in ihren Kräften stand. Nur mit
            mittelfristigen Umschuldungen war es möglich
            geworden, eine Verpfändung der Neumark abzuwehren.
            Es war abzusehen, daß von polnischer Seite ein
            neuer Krieg vorbereitet würde und gleichzeitig deren
            Aufrüstung von den Reparationszahlungen des Ordens
            bezahlt wurde. Von Plauen hatte sich längst zu einem
            Präventivkrieg entschlossen.
 
            
            -  
 
            
            - Gleichzeitig gärte es unter den
            Gebietigern, und den wohlhabenden Ordensrittern, weil von
            Plauen auch ihren Privatbesitz forderte, um einen
            notwendigen Krieg überhaupt finanzieren zu
            können. Zu diesem Zeitpunkt verbot der
            Ordensmarschall Küchmeister dem Komtur von
            Danzig Heinrich von Plauen, einen Feldzug gegen der
            Herzog von Stolpe. Als der Bruder des Hochmeisters diesen
            Feldzug mit der Landwehr trotzdem begann, verweigerte das
            Heer an der masowischen Grenze den Vormarsch, weil es den
            Frieden nicht brechen wollte.
 
            
            -  
 
            
            - Eichendorff macht aus dieser
            Begebenheit eine Verweigerung des Heerführers
            Schwarzburg, als dieser das Heer gegen die
            Großgebietiger führen soll. Interessant sind
            jedoch einige Parallelen: so verweigert Schwarzburg als
            bester Freund den Befehl, gleichbedeutend mit der
            Tatsache eines Treue- und Freundschaftsbruches. Der
            Komtur von Plauen, dem in historischer Vorlage das
            Heer die Treue versagt, wird hier zum Hochmeister
            von Plauen, der in einer Notlage seinen Freund
            verliert.
 
            
            -  
 
            
            - Parallel zur Historie sind auch in
            der Bühnenfassung weitere Vorkommnisse: so ist die
            Einberufung des Kapitels durch den Hochmeister
            ausgelöst worden, durch den Befehl Küchmeisters
            an den Komtur. Daher war für Küchmeister
            abzusehen, daß er vom Hochmeister abgesetzt werden
            sollte. Daß Küchmeister die Absetzung von
            Plauens erreichen konnte, war nur dadurch möglich,
            daß von Plauen nur noch wenige Getreue
            hatte.
 
            
            -  
 
            
            - Streng an die historische Vorlage
            hält sich Eichendorff daher in der zweiten Szene
            (5.2),
            in der von Plauen nur noch von Baysen Unterstützung
            erhält. Die eigentliche Absetzung geschieht hier
            relativ schnell - in der historischen Wirklichkeit wurde
            von Plauen zunächst inhaftiert, dann degradiert,
            bevor der Kapitelsentscheid auf Küchmeister fiel.
            Eichendorff läßt von Plauen noch in einer
            Abgangsszene einige Sätze zur Rechtfertigung sagen,
            die die Unverhältnismäßigkeit des
            Geschehens gewissermaßen im Raum stehen lassen und
            neben denen Küchmeister mehr wie ein
            Emporkömmling aussieht.
 
            
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