martinschlu.de


Kulturgeschichte - 19. Jahrhundert - Storm


zurück

1817 - 1888
1844 - 1865
1853 - 1874
1876 - 1864

 

Werke

Biographie Theodor Storm
1844 - 1852 - Heirat, Kinder, erste Erfolge
erstellt von Martin Schlu 2005/2013

zurück - weiter
 
1844
Storm verlobt sich mit seiner Cousine, Constanze Esmarch, und heiratet sie 1846.
(Gedichte an Constanze,1844; Mitarbeit an Biernatzkis Volksbuch , bis 1850; Schneewittchen, 1845; Geschichten aus der Tonne, 1847)
 
Constanze Esmarch
Constanze Esmarch
 
1847
Storm verliebt sich kurze Zeit später jedoch in die neunzehnjährige Dorothea Jensen, die allerdings, um keine Ehe zu dritt zu führen, Husum verläßt ("Immensee"). Erst 1866, ein Jahr nach dem Tod Constanzes, wird Storm sie heiraten können. Nach dem Tod der Schwester Helene am 10. November 1847 entsteht das Gedicht "Einer Toten"
 
1848
Schleswig-Holsteinische Volkserhebung, Geburt des ersten Sohnes Hans (Storm und Dänemark)
 
1849
Storm schreibt eine Protestnote gegen den dänischen Landeskommissar Tillich, was dazu führt, daß die Dänen am 22. 11. 1852 Storms Zulassung als Anwalt für ungültig erklären.
 
1850
Beginn des Briefwechsels mit Eduard Mörike
 
1851
Geburt des zweiten Sohnes Ernst. Das Gedicht "Die Stadt" entsteht.
 
1852
Erste Ausgabe der Gedichte, Storm bewirbt sich ohne Erfolg um die Bürgermeisterstelle in Buxtehude. Danach versucht er und eine Richterstelle im Herzogtum Gotha zu bekommen und reist deshalb nach Berlin, um sich im preußischen Justizdiens zu bewerben. Außerdem kommt es zur ersten Begegnung mit Theodor Fontane.
 
Lucie (März 1852)

Ich seh sie noch, ihr Büchlein in der Hand,
Nach jener Bank dort an der Gartenwand
Vom Spiel der andern Kinder sich entfernen;
Sie wußte wohl, es mühte sie das Lernen.
 
Nicht war sie klug, nicht schön; mir aber war
Ihr blaß Gesichtchen und ihr blondes Haar,
Mir war es lieb; aus der Erinnrung Düster
Schaut es mich an; wir waren recht Geschwister.
 
Ihr schmales Bettchen teilte sie mit mir,
Und nächtens Wang an Wange schliefen wir;
Das war so schön! Noch weht ein Kinderfrieden
Mich an aus jenen Zeiten, die geschieden.
 
Ein Ende kam; - ein Tag, sie wurde krank
Und lag im Fieber viele Wochen lang;
Ein Morgen dann, wo sanft die Winde gingen,
Da ging sie heim; es blühten die Syringen.
 
Die Sonne schien; ich lief ins Feld hinaus
Und weinte laut; dann kam ich still nach Haus.
Wohl zwanzig Jahr und drüber sind vergangen -
An wieviel anderm hat mein Herz gehangen!
 
Was hab ich heute denn nach dir gebangt?
Bist du mir nah und hast nach mir verlangt?
Willst du, wie einst nach unsern Kinderspielen,
Mein Knabenhaupt an deinem Herzen fühlen?
 
zurück - weiter