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Hamburg - zum erstes Mal Texte und Fotos: Martin Schlu, Stand: 4. Mai 2025 |
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Einführung
Anreise Unterkunft Exkursionen |
![]() Der Jungfernstieg - früher und auch heute die Baggermeile Ich war 1977 mit meinem besten Freund über Karneval in Hamburg, weil wir herausfinden wollten, ob Uli dort Kunst und ich dort Musik studieren könnten und wollten. Uli schleppte mich in die Kunsthalle, ins Barlach-Haus und in die Betonbunker am Heiligengeistfeld, in denen damals Künstler ihre Ausstellungs-, Wohn- und Lebensräume eingerichtet hatten. Wir besuchten das Onkel Pö, suchte dort die Hamburger Szene (die längst nicht mehr nur in Hamburg war) und wir suchten vergeblich die Hamburger Musikhochschule, denn es gab damals keine smarten Telefone, sondern bestenfalls Stadtpläne. Alles mußte mit dem Hamburger Verkehrsverbund HVV erledigt werden und da wir lediglich zwanzig Mark pro Tag zur Verfügung hatten (für beide) mußten wir sehr sparsam leben. Übernachten konnten wir bei einem befreundeten Schlagzeuger in Hohenwested, weit außerhalb von Hamburg, was bedeutete, daß wir die Bahnhöfe der S-Bahn zwischen Eidelstedt und Rathaus bald im Schlaf konnten. Nach dem Abitur verloren wir uns aus den Augen: ich blieb in Bonn und Köln, Uli studierte Kunst in München, jobbte beim Bayrischen Rundfunk am Zeilenschriftgenerator für die Untertitel und ist heute Professor u.a. für Computeranimation in Potsdam. Dennoch hat er mir den Hamburg-Virus eingeimpft und ich muß bis heute alle paar Jahre für ein paar Tage dahin. Im Folgenden also ein in Jahrzehnten gewachsener Reisebericht über einen mehrtägigen Aufenthalt in der Stadt, damit man ansatzweise begreift, was man bei einem Aufenthalt machen kann und sehen sollte. Hamburg erschließt man sich am besten über die Elbe. Dort begann der Aufstieg der Stadt, dort kommt jeder einmal am Tag vorbei und da sind auch die wichtigen Verkehrswege der Welt. Regelmäßig auf der Nord-Süd-Achse Reisende müssen den Elbtunnel passsieren oder haben vielleicht schon - wie ich - mit kochendem Motor und laufender Heizung (wg. Kühlung) dort im Stau gesteckt, standen vielleicht am Hamburger Westkreuz zwischen Süder- und Norderelbe und haben dort vergeblich Ausschau nach Schiffen gehalten oder wurden gleich mit dem Navi durch Nebenstraßen zwischen Veddel und Sankt Georg geschickt. Erfahrene Reisende mit Kindern kennen den McDonalds in Stellingen oder am Volkspark-Stadion als Zwischenstation nach Dänemark. Nur in die Innenstadt kommt man so natürlich nicht und sollte es auch nicht auf dem Weg von A nach B tun, schon gar nicht auf der Rückreise mit einem Stall von quengelnden Kindern im Auto und nur zwei Stunden Zeit. Besser ist es, die (größeren) Kinder mal nicht mitzunehmen und zu zweit loszuziehen. Später wollen die Blagen dann auf einmal mit, weil die Stadt immer cool war (Altsprech...) - mit oder ohne Disneys Löwen und Potters Harry. zurück Anreise mit dem Auto Man kommt am besten ohne Auto, aber mit etwas Zeit nach Hamburg oder hat eine Adresse, bei der es einen Parkplatz stellt. In den interessanten Stadtteilen wird man das Auto sowieso nicht los und am Elbufer auf keinen Fall. Es ist so wie in Berlin: In der Innenstadt kann man kaum bei den Discountern parken und Einkaufstüten sind leichter, wenn die Kinder mit anpacken. Je, nachdem, wo man wohnt (z.B. Hafencity) hat man zwar Küchen, kann aber in der Nachbarschaft aber nichts dafür bekommen, sondern soll z.B. auf dem Kaiserkai essen gehen. Wenn man aber das Auto nimmt (es gibt ja auch dafür gute Gründe), sollte man vorher fragen, ob und wo es einen Stellplatz gibt. Anreise mit der Bahn Gemütlicher als mit dem Auto ist die Anreise per Bahn immer noch und je nachdem, wo man seine Bleibe hat, steigt man eben nicht - wie 800.000 Reisende pro Tag - am Hauptbahnhof aus, sondern in Harburg, in Altona oder am Dammtor aus und in die S-Bahn um. Der Hamburger Bahnhof ist für diese Menschenmassen längst zu klein geworden und weil das U- und S-Bahn-System, wie das in Berlin oder München, zu den besten Verkehrssystemen Deutschlands gehört, kann es sehr sinnvoll sein, sich außerhalb der Stadt zwischen Harburg, Veddel, Altona oder sonstwo einzumieten und die zehn Minuten S-Bahn in Kauf zu nehmen. Parkplätze liegen zwischen € 25,00 (etwas außerhalb) und € 50,00 (Parkhaus Elbphilharmonie) am Tag, Bargeld wird oft nicht mehr genommen. Die HVV-Wochenkarte liegt momentan pro Person 29.- und das ist rekordverdächtig billig - Venedig ist mit € 65.- fürs gleiche Ticket mehr als doppelt so teuer und der Geltungsbedarf in Hamburg gilt bis zur - weit entfernten - Stadtgrenze. Seit 1977 sind die Preise fast gleich geblieben: Damals kostete ein 24 Stunden-Ticket DM 5.- , heute ist der Preis mit € 7,80 nur unwesentlich teurer. Anreise mit dem Flugzeug Die Anreise mit dem Flugzeug ist eigentlich kein Problem, ab dem Airport (Fuhlsbüttel) fährt die S 1 im Prinzip im zehn-Minuten-Takt und das HVV-Ticket kann man auch am Flughafen kaufen. zurück Unterkunft Fünf Möglichkeiten haben wir in den letzten Jahren jeweils eine Woche lang durchprobiert: mit erwachsenen Kindern im Hotel am Holzdamm (Innenstadt, Nähe Bahnhof), ohne irgendwelche Kinder in Sankt Georg (Lange Reihe), in Altona (Schanzenviertel, Kleine Rainstraße) und im Hafenviertel (Nähe Elphi). Harry Poterr hatten wir mit zwei Enkeln im preiswerten Hotel (Komplettangebot ) fußläufig zur Aufführung. Aus diesem Grunde gehe ich von der Innenstadt aus und arbeite mich bis Sankt Georg und Altona durch. Sie als Leser müssen sowieso entscheiden, was Sie in Hamburg machen wollen. Die Preise pro Übernachtung liegen zwischen € 150,00/200,00 für ein Appartement, Hotelpreise beginnen bei € 250,00 und Das Hotel der Elbphilharmonie begann bei 400,00 und schied damit aus (Peise pro Nacht). Man guckt ein paar Monate vorher im Internet - dann ist es bezahlbar. Ferienwohnungen á la airbnb sind im Zentrum selten zu bekommen, die großen Hotels fangen dagegen oft erst ab 400.-/Nacht an und sind für den Normalsterblichen nicht zu bezahlen. Zwar wohnt Udo Lindenberg seit bald zwanzig Jahren im Hotel Atlantic am Holzdamm (Nähe Bahnhof), aber er hat keine Familie, liegt in einer anderen Gehaltsklasse und wird vom Hotel vermutlich einen ordentlichen Nachlaß bekommen. Günstiger ist für Normalsterbliche das Hotel Steens, das für uns mit vier Personen bezahlbar war. Es war einfach, hatte aber ein ordentliches Frühstück und lag so zentral, daß man fußläufig alles erreichen konnte, was man für einen ersten Hamburg-Besuch braucht: Die Kunsthalle liegt schräg um die Ecke, die Außenalster ist 200 m entfernt, zur Hafenrundfahrt oder Fleetfahrt kann man laufen und die Elbphilharmonie sieht man vom Boot sowieso. Natürlich gibt es ein paar Dinge, die man gesehen haben muß: das Rathaus, die Mönckebergstraße, die Binnenalster, die Kunsthalle und ein paar andere Sachen, die man zu Fuß oder mit dem ÖPNV gut erreichen kann. Nach ein paar Tagen geht aber nicht mehr..... Letzter Hinweis: Gucken Sie bei der Ankunft nach dem Zustand des Kühlschranks, dann wissen Sie, wie oft die Wohnung kontrolliert wurde. Üblicherweise wird nur einmal durchgewischt. ![]() Gesehen in einem Luxusappartement in der Hafencity zurück Exkursionen von Hamburg aus Ernst-Barlach-Haus - Helgoland Barlach-Haus Das Barlach-Haus in Hamburg war meine Initialzündung sich mit expressionistischer Kunst zu beschäftigen. Mein Leben lang habe ich Barlach gesehen und bin dort hingefahren, wo etwas von ihm hängt oder steht, ob in Lübeck (Figurenzyklus "Gemeinschaft der Heiligen" an der Katharinenkirche oder in Köln („Schwebender Engel“ in der Antoniterkirche) oder in Güstrow („Schwebender Engel“ im Dom und das Barlachhaus). Das Geburtshaus in Wedel habe ich dieses Mal nicht geschafft. Das Hamburger Barlach-Haus ist von der Hermann F. Reemtsma-Stiftung als Barlach-Museum gebaut worden. Es gibt noch ein anderes Barlach-Haus in Güstrow, wo der Künstler gelebt hat. Das Hamburger Haus kombiniert den Barlach-Bestand gerne mit anderen Künstlern des Expressionismus. Legendär war die Ausstellung Barlach und Nolde 2012. Das Barlach-Haus in Hamburg war meine Initialzündung sich mit expressionistischer Kunst zu beschäftigen. Mein Leben kang habe ich Barlach gesehen und bin dort hingefahren, wo etwas von ihm hängt oder steht, ob in Lübeck (Figurenzyklus "Gemeinschaft der Heiligen" an der Katharinenkirche oder in Köln („Schwebender Engel“ in der Antoniterkirche) oder in Güstrow („Schwebender Engel“ im Dom und das Barlachhaus). Das Geburtshaus in Wedel habe ich dieses Mal nicht geschafft. Barlachhaus in Hamburg-Groß Flottbek Das Hamburger Barlach-Haus ist von der Hermann F. Reemtsma-Stiftung als Barlach-Museum gebaut worden. Es gibt noch ein anderes Barlach-Haus in Güstrow, wo der Künstler gelebt hat. Das Hamburger Haus kombiniert den Barlach-Bestand gerne mit anderen Künstlern des Expressionismus. Legendär war die Ausstellung Barlach und Nolde 2012. Barlach-Haus, Groß-Flottbek, Jenischpark, Baron-Voght-Straße 50a Anreise mit der S-Bahn: Linie S1 / S11 bis Klein Flottbek (Botanischer Garten), weiter mit Bus Nr. 15 oder 10 Min. Fußweg Bus: Nr. 15 bis Marxsenweg (Parkeingang Hochrad); Nr. 36, 39 oder 286 bis Teufelsbrück, dann 10 Min. Fußweg zum Parkeingang Baron-Voght-Straße Auto: BAB 7, Ausfahrt Hamburg-Othmarschen, Richtung Blankenese, Elbchaussee bis Teufelsbrück, dort rechts in die Baron-Voght-Straße Helgoland Anreise mit dem Katamaran ab Landungsbrücke (9:00). Die Fahrt dauert knapp drei Stunden, so daß man etwa vier bis fünf Stunden Aufenthalt hat und am frühen Abend wieder da ist. Dann kann man die Stunden hin und her laufen, Labskaus essen und Kaffee trinken bis zum Umfallen und den rotweißen Felsen begucken: rot ist der Sandstein, weiß die Vogelscheiße. Danach wollen die meisten wieder zurück nach Hamburg - möglichst auf die Reeperbahn. ![]() Helgoland mit den drei Farben: wiesengrün, felsrot, möwenscheißweiß Es gibt aber andere, die begucken wirklich Vögel, kennen die Arten, wissen etwas über den Unterschied zwischen Unterland und Oberland und sie können auch mit dem Namen „James Krüss“ etwas anfangen. Das sind zwar die wenigsten, aber mit denen sprechen die Helgoländer auch mehr als drei Sätze. zu den Exkursionen nach oben Rund um den Hafen Hafenrundfahrt (groß oder klein), Besichtigung des alten Elbtunnels, Besuch des Überseekai, Ausstellungsschiffe am Stadthafen im Deutschen Hafenmuseum (Cap San Diego, Peking, Rickmer Rickmers) Kultur und Subkultur Deutsches Schauspielhaus (St. Georg, Kirchenallee 29), Ohnsorg-Theater (am Bahnhof, Heidi-Kabel-Platz 1), Hamburger Operettenhaus (St. Pauli, Spielbudenplatz 1), St. Pauli-Theater (St. Pauli, Spielbudenplatz 1), Musical: König der Löwen, Jazzclubs: Birdland, Eimsbüttel, Gärtnerstraße 122, Cotton-Club, Alter Steinweg 10, 20459 Hamburg; Rock und Pop: Markthalle Klosterwall 11, Nähe Hbf) Kurzeitige Informationen Hamburg Guide zu den Exkursionen nach oben |
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