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Hamburg - St. Georg hinter dem Bahnhof Text und Fotos: Martin Schlu, Stand: 4. Mai 2025 |
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Einführung
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Sankt Georg ist der Stadtteil, der dem Bahnhof am nächsten liegt und in dem es momentan am lebendigsten zugeht. Meine Frau und ich hatten schon vor Jahren das Glück eine Ferienwohnungen im Zentrum des Stadtviertels zu bekommen, an der Langen Reihe. Es war das letzte Maiwochenende und dann ist in St. Georg das Stadtteilfest (das hatten wir bei der Buchung aber nicht gewußt). Bis Freitag nachmittag wurden die Bühnen, Bierbänke und Spontantheken aufgebaut und dann wurde bis Sonntag abend durchgefeiert. Das Fenster war schall- und dummerweise auch luftdicht, so daß wir immer einen Kompromiß machten: Zum Lüften hätten wir gerne Ohrenstöpsel gehabt, aber die Stimmung im Viertel war grandios, die Musik war in Ordnung, die Bands waren durchweg gut und da ich auch unter Kopfhörer schreiben und komponieren kann, hat es mich nicht so gejuckt. Nur die Nächte an diesem Wochenende waren kurz. Ab Montag war es ruhig, wir waren tagsüber sowieso unterwegs und abends hörte man das Läuten des Mariendoms, einer neoromanischen katholischen Kirche, die im Juni/Juli 2018 das stolze Alter von 125 Jahren erreichte. ![]() Wahrzeichen von St. Georg: der Mariendom Sankt Georg ist deswegen angesagt, weil das Leben soweit wie möglich auf der Straße stattfindet. Gerade in der „Langen Reihe“ sind alle möglichen Restaurants, die eine oder andere Shisha-Bar und die Mehrzahl der Einheimischen sind eben nicht arriviert und wohhabend wie in Blankenese oder Pöseldorf („Schnöseldorf“ sagen die Hamburger), sondern sie sind jung, haben oft einen Migrationshintergrund, sind mehrheitlich linksgrün und sehr, sehr engagiert. Das merkt man in jeder Kneipe. nach oben In den Seitenstraßen parallel zur „Langen Reihe“ geht es etwas ruhiger zu, es ist ein reines Wohngebiet, aber es gibt immer mal wieder Durchgänge mit schönen Durchblicken und man merkt, daß das Durchschnittsalter der hier wohnenden Bevölkerung jünger ist als anderswo. ![]() Sankt Georg hat natürlich seine Ikonen. Eine von ihnen ist Hans Albers, der in der Langen Reihe geboren wurde und sich aus kleinen Verhältnissen international hochgearbeitet hatte. Auf der Gedenktafel steht nicht, daß er seinen Lebensabend in einem schicken Haus an der Außenalster verbrachte, das nach seinem Tod für Millionen verkauft wurde, aber es sei seinen Erben gegönnt. ![]() Hans Albers' Geburtshaus in der Langen Reihe 71 Ob Freddie Quinn, Hans Albers oder die Beatles die größten Hamburger Stars waren, muß jeder selbst entscheiden. Ach ja, Helene Fischer gab es ja auch noch.... nach oben |
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